Combat Medical Care Conference 2023: Taktische Medizin im Fokus
Aktuelles- Datum:
- Ort:
- Ulm
- Lesedauer:
- 1 MIN
Die diesjährige Combat Medical Care Conference (CMC) fand unter der wissenschaftlichen Leitung des Bundeswehrkrankenhauses Ulm statt. Thema war die Aus- und Weiterbildung im Bereich der taktischen Medizin. Nicht nur die realitätsnahen Workshops überzeugten, auch die Vorträge sorgten für volle Hörsäle.
Simulierter Verkehrsunfall mit mehreren Schwerstverletzten und wenigen Einsatzkräften
Bundeswehr/ Stefan DollowskiAn der Konferenz nahmen über 1.200 Personen aus insgesamt 36 Nationen teil. Sie konnten an insgesamt 36 Workshops und über 90 Vorträgen teilnehmen. Die CMC-Conference versteht sich als internationale Plattform für alle, die sich mit taktischer Medizin und der Versorgung von Verwundeten beschäftigen. Die Versorgung von Verwundeten unter Gefechtsfeldbedingungen hat sich durch den Krieg in der Ukraine nicht verändert. Die Intensität und Quantität hat jedoch erneut gezeigt, dass „Combat Medical Care“ eine extreme Form der medizinischen Behandlung ist, die besondere Vorgehensweisen und in vielen Fällen auch taktisches Verhalten des Sanitätspersonals erfordert.
Insbesondere der Workshop „TREMA Parcours“ ermöglichte den Teilnehmenden einen direkten Einblick in einsatznahe Szenarien. An insgesamt fünf Stationen im stadtnahen Gelände konnten die Teilnehmenden verschiedene Fähigkeiten trainieren. In einem angrenzenden Waldstück wurde beispielsweise eine Detonation simuliert. Hier mussten die Teilnehmenden unter Beschuss in einem Schützengraben unter erschwerten und beengten Bedingungen die Sichtung und Behandlung durchführen. Die Szenarien brachten die Teilnehmenden in eine Stresssituation, die in einer Übung nicht realistischer hätte dargestellt werden können.
von Stefan Dollowski
Die Sichtung und der Transport von Verletzten auf engstem Raum zur Sicherstellung der Versorgung stellt eine besondere Herausforderung für alle Einsatzkräfte dar
Bundeswehr/ Stefan Dollowski
Um die Versorgung auch auf engstem Raum zu gewährleisten, wurden die Teilnehmer mit der Versorgung von Schwerverletzten in einem simulierten Schützengraben konfrontiert. Hier zum Beispiel die assistierte Beatmung einer Person
Bundeswehr/ Stefan Dollowski
In einigen Szenarien wurde die Versorgung unter Beschuss mit lauten Knallen simuliert. In solchen Situationen ist eine Absicherung zwingend erforderlich
Bundeswehr/ Stefan Dollowski
Die Koniotomie ist die invasivste Form der Atemwegschaffung und eine besondere Herausforderung für jeden Notfallmediziner. Um eine möglichst realistische Versorgung zu simulieren, wurden Schweinegurgeln verwendet
Bundeswehr/ Stefan Dollowski
Simulierter Verkehrsunfall mit mehreren Schwerstverletzten und wenigen Einsatzkräften
Bundeswehr/ Stefan Dollowski
Bei schweren Blutungen und Amputationsverletzungen wird ein Tourniquet eingesetzt, ein Abbindesystem, das den Blutfluss stoppt
Bundeswehr/ Stefan Dollowski
Schwere Blutungen und Amputationen kommen in taktischen Szenarien immer wieder vor und erfordern eine schnelle Versorgung, um den Patienten am Leben zu erhalten
Bundeswehr/ Stefan Dollowski
Penetrierende Wunden sind die häufigsten Verletzungen in taktischen Szenarien. Die Blutstillung wurde an Schlachtabfällen geübt, um ein möglichst realistisches Gefühl zu vermitteln
Bundeswehr/ Stefan Dollowski