Kooperationspartner der Bundeswehrkrankenhäuser

Operation mit dem elektronischem Mikroskop in der Klinik für Orthopädhie und Unfallchirurgie

Für die moderne Medizin ist das Arbeiten im Team unerlässlich

Bundeswehr/Michael Laymann

Für den medizinisch exzellenten Betrieb in den BwKrhsBundeswehrkrankenhaus ist die Zusammenarbeit mit zivilen Partnern unerlässlich. Die BwKrhsBundeswehrkrankenhaus können deshalb auf ca. 270 feste Kooperationen und weitaus mehr kooperativ zusammenarbeitende Partner blicken. Diese erstrecken sich über BG-Kliniken, Universitätskliniken, regionale Krankenhäuser, Institute, Arztpraxen, Feuerwehr und andere Verbände oder Gesellschaften. 

So findet ein arbeitstäglicher, gegenseitiger Wissens- und Patientenaustausch für die optimale medizinische Versorgung unserer Patientinnen und Patienten, wie auch die Integration der BwKrhsBundeswehrkrankenhaus in den zivilen Alltag, statt.

Innovative Gemeinschaft

Keine Ärztin und kein Arzt verfügt über ein medizinisch allumfassendes Wissen. Dementsprechend fördert der regelhafte Wissensaustausch den gemeinschaftlichen Fortschritt beider Kooperationspartner und ermöglicht es den Ärztinnen und Ärzten oder auch den Gesundheitsfachberufen voneinander zu lernen und in einem überregionalen und breiten Team zu arbeiten. 

Neben der Patientenversorgung sind auch Personalrotationen möglich, bei denen neue Kompetenzen erlernt und etabliert werden können. So findet eine Integration der BwKrhsBundeswehrkrankenhaus in die zivile Medizin, in die Forschung und somit auch in den Fortschritt statt.

Nachrichten zum Thema

Förderung der individuellen Medizin

Die Diversität und Komplexität von Krankheitsbildern im Alltag, aber auch in der Wehrmedizin fordert neben hoher persönlicher Kompetenz auch ein hohes Maß an Ressourcen und Fähigkeiten. Gelebte Kooperationen erweitern das Spektrum der BwKrhsBundeswehrkrankenhaus über das Maß von Krankenhäusern der Maximalversorgung hinaus. Dies kommt den Patientinnen und Patienten zu Gute, die auf eine spezialisierte und maßgeschneiderte Versorgung bauen können.

Verträge und Zusammenarbeit 

Die Arten der Zusammenarbeit sind vielfältig. Neben verbindlichen Kooperationsverträgen und freundschaftlichen Zusammenarbeitsbeziehungen finden nahezu wöchentlich Gespräche über neue, innovative Möglichkeiten der Kooperation statt. Gemeinsam haben alle Kooperationsarten eines: Sie haben alle das Ziel die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten zu verbessern. 

Generalstabsarzt Dr. Johannes Backus
Generalstabsarzt Dr. Johannes Backus, Kommandeur Gesundheitseinrichtungen und stellvertretender Inspekteur des Sanitätsdienstes der Bundeswehr Bundeswehr/Helmut von Scheven
„Wir wollen die wehrmedizinische Expertise, die derzeit im Wesentlichen nur in den Bundeswehrkrankenhäusern verortet ist, wieder breiter in das zivile Gesundheitswesen transportieren.“

Unsere Partner

Neben Verträgen mit den BG-Kliniken, den Universitätskliniken, Instituten und Gesellschaften finden sich auch Kooperationen mit einzelnen Arztpraxen, regionalen Krankenhäusern und Ärztekammern. Ein Überblick:

Der Sanitätsdienst der Bundeswehr (SanDstBwSanitätsdienst der Bundeswehr) und die BG Kliniken - Klinikverbund der gesetzlichen Unfallversicherung gGmbH (BG Kliniken) haben gemeinsame Handlungsfelder identifiziert und definiert, in denen sie zusammenarbeiten. Ziel ist die Entwicklung, Vereinbarung und Umsetzung langfristiger und nachhaltiger Kooperationen.

Dabei wird es durch die jeweilige medizinische Schwerpunktsetzung der Partner ermöglicht, das eigene Leistungsspektrum durch die Zusammenarbeit mit strategischen Kooperationspartnern zu ergänzen, was nicht zuletzt der ganzheitlichen und optimal koordinierten Patientenversorgung dient.

Die Zusammenarbeit zwischen SanDstBwSanitätsdienst der Bundeswehr und BG Kliniken ist in Form einer Lenkungsgruppe mit eingesetzten Arbeitsgruppen (AGs) organisiert, auf deren Arbeiten wesentliche Ergebnisse der bisherigen Zusammenarbeit beruhen.

Hierzu zählen Vereinbarungen wie:

  • Letter of Intent zwischen dem Bundeswehrkrankenhaus Hamburg, der BG Klinik Hamburg und dem Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf zur Sicherstellung und Verbesserung der Aufgabenerfüllung der Partner, insbesondere auch der Versorgungsstrukturen für die Patientinnen und Patienten, 

  • Kooperationsvereinbarung zur Komplexen Stationären Rehabilitation zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den BG Kliniken,

  • Kooperationsvereinbarung über eine Zusammenarbeit bei medizinischen Beschaffungsvorhaben zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der BG Kliniken Einkauf und Logistik GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung,

  • Kooperationsvereinbarung zwischen dem BundeswehrZentralkrankenhaus Koblenz und der BG Unfallklinik Frankfurt am Main zum gegenseitigen Austausch von Fachärztinnen und Fachärzten,

gemeinsame Kurs- Ausbildungs- und Trainingsformate wie

  • das Kursformat Burn-Trauma-Care „BTCBihanga Training Camp 48“ aus der Verbindung der besonderen Expertisen der militärischen und zivilen Verbrennungsmedizin, das regelmäßig mit Teilnehmenden von SanDstBwSanitätsdienst der Bundeswehr, BG Kliniken und ukrainischen Streitkräften durchgeführt wird,

  • Bedarfsorientiert gemeinsame Ausbildung von Medizin-Physik-Experten,

  • Etablierung eines gemeinsamen Trainingsprogramms „Klinische Talente in Führung“ für ausgewähltes ärztliches Personal mit hohem Potential einer zukünftigen Führungsposition in den jeweiligen Systemen,

Besondere Aufmerksamkeit gilt derzeit der Betrachtung von Möglichkeiten der Zusammenarbeit im Falle der Landes- und Bündnisverteidigung als ein wesentlicher Schwerpunkt aller AGs.

Weitere Informationen zu der Zusammenarbeit seitens der BG Klinik finden Sie hier: Link

Aktuell bestehen bereits Kooperationsverträge zwischen dem SanDstBwSanitätsdienst der Bundeswehr und den Universitäten der Städte Berlin, Bonn, Hamburg, Hannover, Homburg, Jena, Mainz, München und Ulm. Hierbei liegt ein besonderes Augenmerk auf die Aus-, Fort und Weiterbildung des sanitätsdienstlichen Fachpersonals.

Ein weiterer Punkt ist die Teilhabe an der Forschung. Diese bildet nicht nur den zentralen Bezugspunkt in der modernen Medizin, sondern auch die Möglichkeit der Entwicklung einer modernen Wehrmedizin. 

Durch die Kooperationen mit den Universitätskliniken besteht außerdem ein flächendeckendes Promotionsangebot für die Sanitätsoffiziere. Aufgrund der Zusammenarbeit erlangten viele Fachbereichsleitungen der BwKrhsBundeswehrkrankenhaus eine Professur und sind mit verantwortlich für die Lehre an den oben genannten Universitäten. Dadurch können auch wehrmedizinische Aspekten Einzug in die Ausbildung junger Ärztinnen und Ärzte halten. 

Sanitätsoffiziersanwärterinnen und -anwärter werden an zivilen Universitäten ausgebildet. Im Gegenzug besitzen alle BwKrhsBundeswehrkrankenhaus den Status als akademisches Lehrkrankenhaus und beherbergen für Famulaturen (Praktika) und das praktische Jahr auch zivile Studierende, die somit einen Einblick in die militärische Seite der Medizin erhalten.

Die Liste der regionalen Kooperationspartner im Sinne von Krankenhäusern, Arztpraxen und Instituten ist lang, wobei nachstehend nur einige Beispiele hervorgehoben werden können:

Die Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern im regionalen Umfeld führt zu einem enormen Zuwachs an verfügbaren Ressourcen, Kompetenzen und Möglichkeiten nahe den Standorten der BwKrhsBundeswehrkrankenhaus. Davon profitieren die Patientinnen und Patienten bei der individuellen, stationären Versorgung. 

Auch die ärztliche Anbindung im Nachgang wird durch Kooperationen mit Praxen (z.B. Dialyse, Onkologie) erleichtert und führt so zu einer lückenlosen Fortsetzung der Behandlung.

Als führendes Beispiel sei hierfür das BwKrhsBundeswehrkrankenhaus Westerstede im Verbund mit der Ammerlandklinik genannt. Hier verschmelzen militär- und zivilmedizinische Kompetenzen in optimaler Art und Weise in einem Standort und bilden eine moderne, leistungsfähige Symbiose.

Die Auslandseinsätze der Bundeswehr haben in der Vergangenheit aufgrund der Einsatzstandorte die Zusammenarbeit mit dem Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg unerlässlich gemacht. Die Tropenmedizin als essenzieller Bestandteil der Wehrmedizin bildet aufgrund der Vielfältigkeit und zum Teil auch Seltenheit der Krankheitsbilder eine besondere Herausforderung für die eingesetzten Soldatinnen und Soldaten. Neben der gemeinschaftlichen Forschung finden am Institut auch Ausbildung des Fachpersonals sowie Prävention und Aufklärung statt.