Combat Medical Care Conference 2025: All for one
Aktuelles- Datum:
- Ort:
- Ulm
- Lesedauer:
- 1 MIN
„All for one – alle für einen?!“ lautete das Motto der diesjährigen Combat Medical Care Conference (CMC) im Tagungszentrum Blaubeuren. Vom 04.07. – 05.07.2025 wurde die schwäbische Kleinstadt zwei Tage lang zum Hotspot der taktischen Medizin. Über 1400 Teilnehmende aus 44 Ländern – von Spezialeinheiten über Militärchirurgen bis hin zu zivilen Rettungsdiensten – diskutierten und trainierten die verschiedenen Facetten der Verwundetenversorgung in Ausnahmesituationen.
Die Combat Medical Care Conference wurde imposant mit einer Gruppe schottischer Dudelsackspieler eröffnet
Bundeswehr/Stefan Dollowski
Die sechste Auflage der größten Tagung für Taktische Verwundetenversorgung, außerhalb der USAUnited States of America, bot ein dichtes Programm mit zahlreichen Vorträgen, Symposien und praxisnahen Workshops. In diesen wurde die medizinische Versorgung unter Einfluss von Kampfhandlungen oder REBOA-Techniken trainiert. In einem großen Ausstellerzelt, zeigte eine umfangreiche Industrieausstellung Neuheiten der Medizintechnik– vom smarten Tourniquet bis zur AR-gestützten Telechirurgie. Auch die Bundeswehr stellte Exponate und Großgerät wie etwa einen GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug Boxer zur Verfügung und unterstreicht somit die Relevanz der Zivil- militärischen Zusammenarbeit.
Im Fokus standen Einsatzberichte aus der Ukraine und Gaza. Referierende zeigten, wie Prolonged Field Care unter Mangelbedingungen gelingt. Hinter diesem Begriff verbirgt sich die Versorgung von Notfallpatienten, außerhalb von regulären Versorgungseinrichtungen. In großangelegten Konflikten müssen Ärztinnen und Ärzte schnell entscheiden, welche Patientinnen und Patienten zuerst versorgt werden müssen. Die sogenannte Triage wird durchgeführt, um Leben zu retten. „Wir müssen Verwundete bis zu 24 Stunden fern jeder Evakuierungskette stabilisieren“, betonte Oberfeldarzt Dr. Florent Josse.
Das Bundeswehrkrankenhaus Ulm fungierte wiederholt als wissenschaftliche Leitung der Veranstaltung und war für die Organisation und korrekte fachliche Umsetzung in den Workshops verantwortlich.
Die nächste CMC findet am 7./8. Juli 2027 in Ulm statt – doch die Impulse von Blaubeuren werden die Einsatzmedizin schon jetzt prägen.
Der Kommandeur Kommando Gesundheitsversorgung der Bundeswehr, Generalstabsarzt Dr. Backus, bei seiner Eröffnungsrede
Bundeswehr/Stefan Dollowski
Ausstattungsoptionen für die Taktische Verwundetenversorgung in militärischen Fahrzeugen
Bundeswehr/ Stefan Dollowski
Die Einsatzkräfte mussten auch unter Beschuss Ihre Notfallmedizinischen Fähigkeiten unter Beweis stellen
Bundeswehr/Stefan Dollowski
Nach einem Anschlagsszenario verbringt ein Soldat eine verletzte Person in eine sichere Zone
Bundeswehr/Stefan Dollowski
Nach einem Anschlag auf ein Gebäude mussten alle Verwundeten gefunden und teils auf engstem Raum versorgt werden
Bundeswehr/Stefan Dollowski
Schlechte Lichtverhältnisse erschweren die Versorgung und stellen einen zusätzlichen Stressfaktor dar
Bundeswehr/Stefan Dollowski