Virtual Reality

Im digitalen Rettungswagen unterwegs

Im digitalen Rettungswagen unterwegs

Datum:
Ort:
Koblenz
Lesedauer:
2 MIN

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Seit 2020 nutzt die Rettungswache am BundeswehrZentralkrankenhaus Koblenz die Virtual Reality (VRVirtuelle Realität)-Technik für digitale Rettungssimulationen. Bevor die medizinischen Teams in den Einsatz auf Koblenzer Straßen gehen, können sie so Verfahren und Abläufe realitätsnah im virtuellen Rettungswagen trainieren.

Eine Frau steht vor einem digitalen Bildschirm und hat eine VR-Brille auf dem Kopf

Oberbootsmann Aline Hoppe präsentiert das Innere des virtuellen Rettungsfahrzeugs

Bundeswehr/Marcel Bockisch-Ernst

Virtuelle Welten werden oftmals mit futuristischen Szenarien in Hollywood-Filmen oder fantasievollen Videospielen in Verbindung gebracht. Eher neu, aber von großem Nutzen, ist die Möglichkeit, mit der VRVirtuelle Realität-Technik sanitätsdienstliche Ausbildungen visuell und realistisch darzustellen.

Was ist VRVirtuelle Realität und wie funktioniert sie?

Im Grunde genommen ist VRVirtuelle Realität eine künstlich vom Computer simulierte Wirklichkeit – ähnlich wie bei einem Videospiel, nur ohne Bildschirmbindung. Die Nutzerinnen und Nutzer werden mithilfe einer entsprechenden technischen Ausrüstung in einen virtuellen Raum versetzt, in der sie sich frei bewegen können. Eine VRVirtuelle Realität-Brille projiziert eine digitale Welt direkt vor die Augen. Mit entsprechenden Joysticks, welche ebenfalls mit einem Computer verbunden sind, lassen sich sogar Gegenstände im virtuellen Raum bewegen.

Das Gefühl des Eintauchens in die digitale Welt beschreibt die Immersion. Es gibt unterschiedliche Einflussfaktoren, die den virtuellen Raum und die dazugehörige Erfahrung prägen – beispielsweise eine 360-Grad-Umgebung, 3-D-Tiefeneffekte oder Geräusche, die beim Interagieren mit Gegenständen ertönen. Je realistischer diese simulierte Wirklichkeit wirkt, desto höher ist die Immersion. „Das Wirklichkeitsgefühl ist beeindruckend. Die Brille kann einen im Vorfeld aufgenommenen Fahrzeuginnenraum sehr realitätsnah darstellen“, erzählt Stabsfeldwebel Jörg May, Leiter Rettungsdienst der Lehrrettungszentrum am BundeswehrZentralkrankenhaus.

Digitale Realität trifft auf Ausbildung

Motorhaube eines Rettungswagens

Moderne Ausbildung: Die VRVirtuelle Realität-Brille begeistert die Rettungswache

Bundeswehr/Marcel Bockisch-Ernst

„Das VRVirtuelle Realität-Konzept wird als Ergänzung zum Training an der Rettungspuppe verwendet“, berichtet May.  „Im Ausbildungsraum können die Fortzubildenden die vom Profi bereits abgefilmten medizinischen Abläufe, Algorithmen und Handkniffe aus verschiedenen Perspektiven virtuell beobachten“, fügt der Leiter Rettungsdienst hinzu. In Koblenz treffen somit verschiedene Ebenen einer multimedialen Fortbildung aufeinander – ob im virtuellen Raum, am Simulationsdummie oder an realen Personen.

Die Akzeptanz oder das Interesse der Weiterbildungsteilnehmerinnen und -teilnehmer ist besonders bei den jüngeren Soldatinnen und Soldaten hoch, nach dem Motto: Neues weckt immer die Neugier und Neugierde erzielt oftmals bessere Lernerfolge. „Das VRVirtuelle Realität-Konzept ist zwar nicht brandneu, die Generation Z kennt es von der Playstation, doch im Rettungswesen ist das Konzept noch relativ unbekannt,“ berichtet der Stabsfeldwebel.

Ausblick in die Ferne

In der Zukunft werden noch einige Weiterentwicklungen des VRVirtuelle Realität-Konzepts angestrebt. Die Rettungswache am BundeswehrZentralkrankenhaus plant weitere Updates, wie beispielsweise die Avatarsteuerung: Bei einem Avatar handelt es sich um eine digitale Figur im virtuellen Raum, welche durch den Anwendenden gesteuert wird. Dieser Avatar kann somit mit Gegenständen oder Pixel-Patienten interagieren. Außerdem soll ein haptisches Erlebnis hinzukommen, mit echtem Tastsinnerlebnis bei der Interaktion mit der digitalen Realität.

Somit stellt die virtuelle Verwundetenversorgung eine hervorragende Chance für Praktikantinnen und Praktikanten dar, um medizinische Abläufe und Techniken zu erlernen, bevor bei der Versorgung von echten Menschen Fehler geschehen.  

von Marcel Bockisch-Ernst

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