„Operation Wildsau”: Ausbildung für den Ernstfall
„Operation Wildsau”: Ausbildung für den Ernstfall
- Datum:
- Ort:
- Hamburg
- Lesedauer:
- 1 MIN
Vom 11. bis 12. Juni 2025 trainierten angehende sowie junge approbierte Ärztinnen und Ärzte der Bundeswehr unter einsatznahen Bedingungen die medizinische Versorgung Verwundeter im Gefecht. Die zweitägigen Ausbildung auf dem Truppenübungsplatz Munster war ein Wunsch der Sanitätsoffizieranwärterinnen und -anwärter, die in der taktischen Verwundetenversorgung (TVV) ihr bereits erlerntes Wissen anwenden wollten.
Gemeinsam mit dem Sanitätsregiments 4 aus dem nordrhein-westfälischen Rheine, hat das Bundeswehrkrankenhaus Hamburg die Übung unter dem Namen „Operation Wildsau” organisiert.
Die einsatzerfahrenen Notfall- und Einsatzsanitäter stellten ein abwechslungsreiches Ausbildungsprogramm auf die Beine. In kleinen Gruppen wurden lebensrettende Maßnahmen praktisch trainiert. So wurde unter anderem die korrekte Anlage eines Tourniquets und das standardisierte MARCH-Schema trainiert. MARCH ist ein Akronym, das die Reihenfolge der Prioritäten bei der taktischen Verwundetenversorgung im Gefecht angibt. Es steht für Massive Blutung, Atemwege, Respiration (Atmung), Circulation (Kreislauf) und Head injury/Hypothermia (Kopfverletzungen/Unterkühlung).
Höhepunkt der Ausbildung war eine mehrstündige Übungslage mit komplexen Gefechtslagen und unterschiedlichen Verletzungsmustern. Hier durften die Teilnehmenden ihr medizinisches Wissen und die bereits erlenten Fähigkeiten unter militärischen Bedingungen anwenden. Die Übungselemente beinhalteten beispielsweise die Rettung von Verwundeten aus Fahrzeugen und die Erstbehandlung in Gefechtsstellungen.
Die realitätsnahe Ausbildung zeigt: Der Ernstfall kennt keine perfekten Bedingungen. Doch mit fundiertem Wissen und sicherem Handeln lassen sich Leben retten – sei es im OP oder im Einsatz. Für das kommende Jahr ist bereits eine Fortsetzung der erfolgreichen Ausbildung gemeinsam mit dem Sanitätsregiment 4 geplant.