Allgemeine Informationen zum Behandlungsverlauf
Allgemeine Informationen zum Behandlungsverlauf
Hinweise zur Aufnahme
Aufnahme von Soldaten
Wenn für einen Soldaten eine stationäre Behandlung notwendig ist, wird diese vom zuständigen Truppenarzt veranlasst. Die Behandlung ist dann im Rahmen der unentgeltlichen truppenärztlichen Versorgung für den Soldaten kostenlos. Bitte bringen Sie zur stationären Aufnahme folgende Unterlagen mit: Krankenhauseinweisung, Gesundheitsakte, Truppenärztliche Bescheinigung und Vergleichsmitteilung.
Nach Erfassung der notwendigen Daten begeben Sie sich auf Station. Während der stationären Behandlung erhalten Soldaten gegebenfalls Wehrsold und Reisebeihilfen für Besuchsreisen durch Angehörige. Der Rechnungsführer gibt dazu gerne Auskunft.
Aufnahme von Zivilpatienten
Wenn Sie bei uns stationär aufgenommen werden, melden Sie sich bitte bei der stationären Patientenaufnahme. Diese finden Sie gleich rechts, nachdem Sie den Haupteingang passiert haben. Unsere freundlichen Mitarbeiter der Verwaltung nehmen Sie dort in Empfang. Bitte halten Sie dazu Ihre Krankenversicherungskarte und Ihre Einweisungsunterlagen bereit.
Vielleicht können Sie selbst nicht zur Anmeldung kommen - Ihr Gesundheitszustand lässt dies möglicherweise nicht zu. Sie können dann auch einen Angehörigen damit beauftragen, die Anmeldung durchzuführen.
Sie können sicher sein, dass alle Bestimmungen des Datenschutzes eingehalten werden. Alle Mitarbeiter unseres Hauses mit Zugang zu den uns anvertrauten Unterlagen sind an die gesetzliche Schweigepflicht gebunden.
Aufnahmeunterlagen
Nehmen Sie ins Krankenhaus nur das Notwendigste mit, da der Platz sehr beschränkt ist. Toilettenartikel, Unterwäsche, Hausschuhe, Schlafanzug und Bademantel sowie Hand- und Badetuch sollten Sie nicht zu Hause vergessen. Wertsachen oder größere Geldbeträge sollten Sie hingegen besser zu Hause lassen.
Ohne die üblichen Formalitäten geht es bei uns im Krankenhaus leider auch nicht. Bringen Sie daher zur stationären Aufnahme bitte soweit vorhanden folgende Dokumente mit:
- Krankenkassen- / Versicherungsausweis
- Blutgruppenausweis
- Allergieausweis
- Impfkarte
- Medikamentenliste
- Befunde und weitere Unterlagen zu Ihrer Krankengeschichte
Hier werden Ihnen auch noch einige Fragen zu Ihrer Person gestellt und Ihre Daten werden in einem Computersystem aufgenommen. Sie unterzeichnen hier auch den Behandlungsvertrag mit den Allgemeinen Vertragsbestimmungen des Bundeswehrkrankenhauses Ulm. Sobald alle Formalitäten abgeschlossen sind, können Sie auf Ihre Station gehen oder werden dorthin gebracht. Dort werden Sie durch das Pflegepersonal der Station in Empfang genommen.
Empfang durch unser Pflegepersonal
Nun möchte das Pflegepersonal im Aufnahmegespräch auch erfahren, wie Sie mit Ihrer Krankheit umgehen und wie viel Hilfe Sie benötigen. Zudem werden Ihnen die täglichen Abläufe in der Klinik erklärt.
Die zuständige Pflegekraft informiert Sie über verschiedene Dinge, so zum Beispiel, wo sich Toiletten, Duschen oder Ihr persönlicher Schrank befinden. Auch die Handhabung des Telefons wird Ihnen erklärt. Es kann aber vorkommen, dass Ihr Zimmer wegen der Reinigung noch nicht bezugsbereit ist. Wir bitten Sie, sich in diesem Fall etwas zu gedulden.
Aufnahmeuntersuchung
Im weiteren Verlauf wird Sie ein Assistenzarzt oder ein Medizinstudent eingehend über Ihr Leiden, aber auch über frühere Erkrankungen oder Operationen sowie Medikamente, die Sie regelmäßig einnehmen, befragen. Für die Ärzte ist es sehr hilfreich, wenn Sie diese Daten bereits genau wissen oder das Wichtigste aufgeschrieben haben.
Anschließend erfolgen eine körperliche Untersuchung sowie eine Blutentnahme, denn für die Operation sind aktuelle Laborresultate sehr wichtig.
Hinweise zum Aufenthalt
Ärztliche Versorgung
Ihr Stationsarzt ist für Ihre unmittelbare Behandlung zuständig. Für Sie persönlich stellt er mit seinen ärztlichen Fachkollegen den notwendigen Plan für die Diagnostik und Behandlung auf. Dabei steht er unter Aufsicht des Leitenden Arztes der jeweiligen Abteilung.
Der Stationsarzt verordnet Ihnen auch alle notwendigen Heilmittel. Nehmen Sie bitte keine zusätzlichen Medikamente selbständig ein. Geben Sie bitte im Aufnahmegespräch mit dem Pflegepersonal und Ihrem zuständigen Arzt an, welche Medikamente Sie zur Zeit einnehmen. Gleiches gilt für eine einzuhaltende Diät.
Nutzen Sie bitte die tägliche Visite dazu, Ihrem Arzt mitzuteilen, wie es Ihnen geht. Informieren Sie ihn über Ihr Befinden. Fragen Sie dabei bitte auch nach Untersuchungen, Befunden, Eingriffen und Operationen. Gerne wird er Ihre Fragen auch hinsichtlich der Wirkungsweise der verordneten Arzneimittel beantworten.
Aufklärung
Jeder Arzt ist verpflichtet, Sie vor Operationen, diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen umfassend aufzuklären. In einigen Fällen benötigen wir dazu Ihre gesetzlich vorgeschriebene schriftliche Einwilligung. Für Operationen muss beispielsweise eine schriftliche Einverständniserklärung des Patienten vorliegen.
Medikamente
Ihr behandelnder Arzt wird Ihnen sicherlich Arzneimittel verordnen. Diese werden Ihnen vom Pflegepersonal gereicht. Bitte nehmen Sie die Medikamente wie angeordnet, in der richtigen Menge und zur richtigen Zeit ein. Sollten Sie die Einnahme einmal vergessen haben oder vielleicht einmal versehentlich mehr als verordnet eingenommen haben, informieren Sie bitte umgehend Ihren behandelnden Arzt oder die zuständige Pflegekraft.
Sollten Ihnen aus der Zeit vor dem stationären Aufenthalt Medikamente verordnet worden sein, informieren Sie bitte Ihren behandelnden Arzt darüber. Bringen Sie am besten die Verpackung bzw. Medikamente mit, damit Ihr Arzt Namen, Wirkstoffe und Dosierung erfährt.
Keinesfalls dürfen Sie selbständig Medikamente einnehmen. Sie stören damit nicht nur die laufende Behandlung sondern können sich damit sogar selbst erheblich gefährden.
Visite
Zur Visite besucht Sie Ihr behandelnder Arzt auf Ihrem Zimmer. Sehr häufig kommen auch andere, an Ihrer Behandlung beteiligte Ärzte hinzu. Der leitende Arzt der Abteilung sucht Sie mindestens einmal in der Woche mit seinen ärtzlichen und pflegerischen Team auf. Dieser Besuch dient dazu, sich gemeinsam mit Ihnen ein Bild vom Fortgang der Behandlung zu machen. In Ihrem Beisein werden erhobene Befunde und Ergebnisse der Behandlung besprochen. Häufig werden weitere Verordnungen getroffen.
Nutzen Sie bitte die Visite dazu Ihre eigenen Beobachtungen und Ihr Befinden zu äußern. Fragen Sie, wenn Ihnen etwas nicht ganz verständlich gewesen ist. Wichtig ist aber zunächst, dass Sie zu der angegebenen Visitezeit auch wirklich in Ihrem Krankenzimmer anwesend sind.
Hinweise zu einer Operation
Vor und nach einer Operation passieren viele Dinge. Sie wissen nicht, was auf Sie zukommt. Hier geben wir Ihnen einige Informationen rund um die Operation, um Ihnen den Krankenhausalltag und den Operationsablauf etwas vertraut zu machen.
Spezialuntersuchung vor der Operation
Vor und nach einer Operation passieren viele Dinge. Sie wissen nicht, was auf Sie zukommt. Hier geben wir Ihnen einige Informationen rund um die Operation, um Ihnen den Krankenhausalltag und den Operationsablauf etwas vertraut zu machen.
Spezialuntersuchung vor der Operation
Je nach Art und Größe der Operation werden noch am Aufnahmetag und gegebenenfalls an den Folgetagen Untersuchungen durchgeführt, falls diese nicht bereits vor Aufnahme ambulant durchgeführt worden sind. Diese dienen einerseits dazu, uns auf individuelle Risiken im Zusammenhang mit der bevorstehenden Operation aufmerksam zu machen, andererseits geben sie uns die für die genaue Planung der Operation notwendigen Informationen.
Bei einer großen Anzahl von Untersuchungen werden diese über mehrere Tage verteilt. Sie können zu einer möglichst reibungslosen Abwicklung beitragen, indem Sie in Ihrem Zimmer erreichbar bleiben und sich beim Verlassen der Station beim Pflegepersonal abmelden.
Viele Untersuchungen finden erfahrungsgemäß kurzfristig statt. Wartezeiten zwischen den einzelnen Untersuchungen lassen sich oftmals aber nicht vermeiden, auch wenn wir bemüht sind, diese auf ein Minimum zu reduzieren.
Gespräch mit dem operierenden Arzt
Vielleicht wird es für Sie zuerst etwas verwirrend sein, wenn Sie mehrere Ärzte sehen – die Stationsärzte, den Oberarzt und den Operateur. Diese werden Sie nun genau über die Operation und die Risiken sowie die Nachbehandlung informieren und Ihnen offene Fragen ausführlich beantworten. Zudem werden Sie informiert, ob Sie unmittelbar nach der Operation in Ihrem Zimmer, oder nach größeren Operationen, auf der Intensivpflegestation betreut werden.
Dieses Aufklärungsgespräch wird anhand eines vorgefertigten schriftlichen Protokolls durchgeführt. In diesem Protokoll sind die wichtigsten Punkte aufgeführt, es dient gleichzeitig als schriftliche Einverständniserklärung zur Operation. Wenn Ihnen nach dem Gespräch alle Punkte klar und verständlich sind, bitten wir Sie, das Protokoll zu unterschreiben. Wenn Sie möchten, werden Ihr Hausarzt, Familienangehörige oder andere von Ihnen angegebene Personen unmittelbar nach der Operation telefonisch informiert. Der Operateur wird Sie, sobald Sie sich von der Narkose erholt haben, ebenfalls persönlich über den Ausgang der Operation unterrichten.
Gespräch mit dem Narkosearzt
Falls die Operation nicht in lokaler Betäubung durchgeführt wird, wird der Anästhesist dafür zuständig sein, dass Sie während der Operation schlafen, keine Schmerzen spüren und genau überwacht werden. Er wird Ihnen noch einmal Fragen stellen, die speziell für die Öffnet internen Link in neuem FensterNarkose wichtig sind: beispielsweise nach Herz- oder Lungenkrankheiten, Allergien oder früheren Narkosen.
Er wird Ihnen anschließend das geeignete Narkoseverfahren und gegebenenfalls Alternativmöglichkeiten vorstellen und alle Ihre Fragen ausführlich beantworten.
Vorbereitung der Operation
Die unmittelbare Phase vor Beginn der Narkose-Einleitung wird etwa folgendermaßen sein:
- Zur Verminderung des Narkoserisikos ist es notwenfig, dass Sie ab etwa Mitternacht des Vortages nüchtern bleiben. Individuelle Verhaltensempfehlungen erfahren Sie beim Aufklärungsgespräch für die Narkose.
- Die Schwester wird Sie am Morgen gegen 6.30 Uhr wecken. Sie werden dann noch Gelegenheit zum Duschen haben. Gegebenenfalls werden Sie Ihre regelmäßigen Medikamente mit etwas Flüssigkeit zu sich nehmen und aus hygienischen Gründen erhalten Sie ein spezielles Klinikhemd.
- Der Reihenfolge des Operations-Programms entsprechend werden Sie im Bett liegend in den Operationsbereich gefahren. Hier werden Sie nach dem Einschleusen das Narkose-Pflegepersonal und die Ärzte empfangen.
- Zur Überwachung der Herz-Kreislauffunktion werden Ihnen für die Dauer der Narkose Elektroden auf den Brustkorb geklebt, um die Herzströme während der Operation ständig ableiten zu können (EKGElektrokardiogramm). Zudem wird ein Kunststoff-Clip an einem Zeigefinger zur kontinuierlichen Messung der Sauerstoffsättigung im Blut angebracht, sowie der Blutdruck in regelmäßigen Abständen gemessen.
- Eine Kanüle wird in eine Vene am Handrücken oder am Unterarm eingeführt, das Gefühl ist ähnlich einer Blutabnahme. Über diese Kanüle können dann die erforderlichen Narkosemittel und Infusionslösungen verabreicht werden.
- Falls keine lokale Betäubung oder ein regionales Narkoseverfahren gewählt wird, schlafen Sie nach der Gabe eines Schlafmittels ein und werden alle weiteren Abläufe von Narkoseführung oder der Operation nicht mehr wahrnehmen (Vollnarkose). Bei lokaler Betäubung oder einem regionalem Narkoseverfahren wird lediglich der Operationsbereich beziehungsweise das entsprechende Körperteil schmerzfrei gemacht.
Nach der Operation
In der Zeit unmittelbar nach der Operation werden Sie Ihre Umwelt möglicherweise anders als gewohnt wahrnehmen:
- Nach Beendigung der Operation wachen Sie weitgehend schmerzfrei in dem für die Überwachung von operierten Patienten vorgehaltenen Aufwachraum auf.
- Zur anhaltenden Schmerzfreiheit bekommen Sie bei Bedarf zusätzliche Schmerzmedikamente verabreicht.
- Etwa eine Stunde nach Beendigung der Operation werden Sie dann wieder in Ihr Zimmer auf der Normalstation gebracht.
- Zu Ihrer Sicherheit führen wir in besonderen Situationen (lange Operationszeit, schwierige Operation) Ihre engmaschige Beobachtung und Therapie auf einer Intensiv- oder Wachstation durch.
Hinweise zur Entlassung
Bevor Sie unser Krankenhaus wieder verlassen, sollten Sie einige Punkte bedenken.
Das Abschlussgespräch
Die Koffer sind gepackt, doch bevor es wieder nach Hause geht haben Sie ein abschließendes Gespräch mit dem behandelnden Arzt. Nutzen Sie den Augenblick davor, um zu überlegen, was Ihnen vielleicht noch unklar ist und sprechen Sie den Arzt oder unser Pflegepersonal darauf an:
- Wissen Sie, wie häufig Sie welches Medikament einnehmen müssen?
- Wann ist der nächste Termin für eine Nachkontrolle?
- Müssen Sie bestimmte Verhaltensregeln einhalten?
- Werden Sie abgeholt?
- Haben Sie sich auf der Station abgemeldet?
- Haben Sie ggf. offene Kosten bei der Zahlstelle beglichen?
Krankenhauskosten
Soldaten
Für Soldaten entstehen grundsätzlich keine Kosten. Sie erhalten stationäre Behandlung als Teil der unentgeltlichen truppenärztlichen Versorgung. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an den Rechnungsführer.
Zivilpatienten
Die Pflegekosten werden über Fallpauschalen, Sonderentgelte, Abteilungspflegesätze und einen Basispflegesatz differenziert abgerechnet. Kassenpatienten legen zur Abrechnung mit der Krankenkasse den sogenannten Einweisungsschein vor. Auf diesem Formular hat der einweisende Arzt die Krankenhausbehandlung ärztlich verordnet.
Wer in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert ist, zahlt ab dem Beginn der Krankenhausbehandlung einen Eigenanteil an das Krankenhaus. Allerdings höchstens für 28 Behandlungstage innerhalb eines Kalenderjahres. Sollten Sie also in diesem Jahr bereits einmal länger als 28 Tage stationär behandelt worden sein, so sind Sie von der nochmaligen Zahlung dieser Gebühr befreit. Ausdrücklich gewünschte Wahlleistungen, die Ihre Krankenkasse nicht abdeckt, müssen selbst gezahlt werden.
Hilfs- und Unterstützungsangebote
Manchmal kann ein Krankenhausaufenthalt ein ganzes Leben verändern. Wenn Sie das Gefühl haben, diese neue Situation Ihnen über den Kopf wächst, scheuen Sie sich nicht unsere Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen. Die Mitarbeiter unseres Sozialdienstes helfen Ihnen bei Antragsstellungen, beruflicher Rehabilitation oder in Rechtsfragen. Auch die Seelsorge oder die Soldatentumorhilfe unterstützt Sie mit der veränderten Situation besser zu Recht zu kommen.
Entlassmanagement
Nach einer Behandlung im Krankenhaus kann es bei bestimmten Fällen zu weiteren Unterstützungsleistungen kommen. Aus diesem Grund führt das Bundeswehrkrankenhaus Ulm ein standardisiertes Entlassmanagement durch. Um sich im Vorfeld Ihres Aufenthaltes umfassend über das Entlassmanagement der Krankenhäuser informieren zu können, stehen Ihnen die nachfolgenden Dokumente zum Download bereit.
Anlage 1a Rahmenvertrag Entlassmanagement Ulm (PDF, 157,7 KB)
Anlage 1b Rahmenvertrag Entlassmanagement Ulm (PDF, 110,4 KB)