Lungenveränderung bei Post-Covid

Neue Studie zeigt pathologische Lungenveränderungen bei Post-COVID-Patienten

Neue Studie zeigt pathologische Lungenveränderungen bei Post-COVID-Patienten

Datum:
Ort:
Ulm
Lesedauer:
1 MIN

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Ein Beitrag in der angesehenen Fachzeitschrift „American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine (AJRCCM)„ wirft ein neues Licht auf die Pathologie von Lungenveränderungen bei Patientinnen und Patienten, die nach einem mildem Krankheitsverlauf von COVID-19Coronavirus Disease 2019 über Luftnot unter Belastung klagen. 

  • Klinischer Direktor Oberstarzt Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Konrad Steinestel der Klinik für Pathologie und Molekularpathologie

    Klinischer Direktor Oberstarzt Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Konrad Steinestel der Klinik für Pathologie und Molekularpathologie

    Bundeswehr/Silicya Roth
  • Leiter Pneumologie Oberfeldarzt Dr. med Daniel Gagiannis in der Klinik für Innere Medizin am Bundeswehrkrankenhaus Ulm

    Leiter Pneumologie Oberfeldarzt Dr. med Daniel Gagiannis in der Klinik für Innere Medizin am Bundeswehrkrankenhaus Ulm

    Bundeswehr/Silicya Roth
  • Histologisches Bild bei PostCovid
    Bundeswehr, Konrad Steinestel

Erstmals konnte das Team um Prof. Konrad Steinestel und Dr. Daniel Gagiannis anhand von Gewebeproben belegen, dass in diesen Fällen häufig eine chronische Entzündung und Verengung der Atemwege vorliegt, die zu einer Überblähung der Lunge führt. Zudem waren bei einem Teil der Patientinnen und Patienten Signalwege aktiviert, die auf eine beginnende Vernarbung des Lungengewebes hindeuten. Dies legt nahe, dass selbst scheinbar geringfügige COVID-19Coronavirus Disease 2019-Erkrankungen langfristige Folgen für die Lungenfunktion haben könnten. Die Autoren betonen daher die Bedeutung einer umfassenden Nachsorge für alle Post-COVID-Patienten, unabhängig vom Schweregrad ihrer Erkrankung. Eine persistierende Infektion mit SARSSchweres Akutes Respiratorisches Syndrom-CoV-2, welche immer wieder als mögliche Ursache für Post-COVID diskutiert wird, lag allerdings nur in einem einzigen Fall vor. 

„Unsere Arbeiten zeigen, dass eine anhaltende Entzündung der kleinen Atemwege auch nach einem milden COVID-Verlauf auftreten kann, ohne dass noch Virus oder Virusreste im Lungengewebe nachweisbar sind“, fasst Prof. Steinestel die Ergebnisse der Studie zusammen. Seiner Meinung nach müssen Folgeuntersuchungen aber erst noch zeigen, ob diese Entzündung auch zu einer langfristigen Einschränkung der Lungenfunktion führen kann. Zudem soll in Folgestudien die Bedeutung der COVID-Impfung und die Rolle von Autoantikörpern im Hinblick auf die Entstehung von Post-COVID untersucht werden.

Die Studie, die von einem interdisziplinären Team aus Lungenärzten, Pathologen, Radiologen, Virologen und Sportmedizinern des Bundeswehrkrankenhauses Ulm, der Universitätskliniken Ulm und Aachen und der Deutschen Sporthochschule Köln durchgeführt wurde, liefert somit wichtige Erkenntnisse über die langfristigen Auswirkungen des Virus auf die Lungenfunktion. Die Forscher betonen dennoch die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen, um die zugrunde liegenden Mechanismen besser zu verstehen und neue Behandlungsstrategien zu entwickeln.

 

von Konrad Steinestel

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