Nuklearmedizin
Unsere Klinik für Nuklearmedizin bietet allen zivilen Patienten und Soldaten gleichermaßen das volle Spektrum Nuklearmedizinischer Untersuchungen sowie sämtliche Standardtherapie.

Beschreibung der Klinik
Wir untersuchen und behandeln Patienten mit radioaktiven Arzneimitteln (Radiopharmaka). Mit modernster technischer Ausstattung werden Stoffwechselvorgänge und Organfunktionen auf molekularbiologischer Ebene dargestellt.
Klinischer Direktor
-
Bundeswehr/Silicya Roth
Oberstarzt Dr. med. Burkhard Klemenz
Leistungen
Im Bundeswehrkrankenhaus Ulm steht das gesamte Spektrum nuklearmedizinischer Untersuchungen sowie Standardtherapieverfahren zur Verfügung. In unserer PETPositronen-Emissionstomographie-Radiopharmazie, einem Reinraum-Bereich, werden radioaktive Arzneimittel für Patienten individuell und unter den gleichen Bedingungen wie in der pharmazeutischen Industrie hergestellt. Mit der Radiologie betreiben wir ein PETPositronen-Emissionstomographie/MRTMagnetresonanztomographie als eine von wenigen nicht-universitären Kliniken. Die Strahlenbelastung fast aller nuklearmedizinischen Untersuchungen ist sehr gering und liegt zum großen Teil unter der jährlichen natürlichen Strahlenexposition in Deutschland.
Leistungsspektrum
Positronen-Emissions-Tomographie mit Computertomographie (PETPositronen-Emissionstomographie/CTComputertomographie) oder Magnet-Resonanztomographie (PETPositronen-Emissionstomographie/MRTMagnetresonanztomographie)
Die Untersuchung dient zur Darstellung des Stoffwechsels bei Tumorerkrankungen, aber auch bei der koronaren Herzerkrankung und neurologischen Erkrankungen, beispielsweise Verdacht auf Alzheimererkrankung.
Durch Jodmangel bedingtes Schilddrüsenwachstum mit Knotenbildung (Kropf) zählt nach wie vor zu den häufigsten Schilddrüsenerkrankungen. Im Laufe der Zeit kann sich die Schilddrüse vergrößern, möglicherweise begleitet von Knotenbildungen. Autoimmunerkrankungen, Entzündungen oder Krebserkrankungen der Schilddrüse lassen sich nicht direkt auf einen Jodmangel zurückführen.
Mit der Skelettszintigraphie können Veränderungen des Knochenstoffwechsels dargestellt werden, die beispielsweise bei Gelenkverschleiß (Arthrose), Entzündungen oder bei Tumorerkrankungen auftreten können. Die Skelettszintigraphie ist eine der am häufigsten durchgeführten nuklearmedizinischen Untersuchungen, insbesondere bei Patienten mit orthopädischen oder Tumorerkrankungen.
Mit der Entzündungsszintigraphie lassen sich infektiöse entzündliche Prozesse darstellen. Diese Untersuchung kommt beispielsweise bei Verdacht auf eine Osteomyelitis, Gelenkprotheseninfektion, bei Wundheilungsstörungen, die durch eine Infektion des Knochens bedingt sein könnten zum Einsatz. Die Abwehrzellen des Körpers (weiße Blutkörperchen = Leukozyten) und eine Untergruppe, die so genannten Granulozyten, werden von den radioaktiv markierten Antikörpern besetzt.
Durchblutungsstörungen der Herzkranzarterien (Koronare Herzkrankheit - KHK) sind sehr häufig und können zum Herzinfarkt führen. Bei einem mittleren Risiko für eine KHK (30-70%) kommt die Myokard-Perfusions-Szintigraphie zum Einsatz. Dabei wird die Durchblutung des Herzmuskels (Perfusion des Myokards) unter Ruhe- und Belastungsbedingungen gemessen. Die Myokard-Perfusions-Szintigraphie dient zum Ausschluss oder Nachweis von Durchblutungsstörungen in Ruhe und unter Belastung sowie dem Nachweis von Narben nach einem Herzinfarkt. Sie wird auch zur Verlaufskontrolle unter medikamentöser Therapie oder nach Interventionsmaßnahmen (Stents, Bypass) angewendet.
Im Lymphsystem wird – vergleichbar dem Blut im Blutkreislauf - die Lymphe, eine eiweiß- und zellreiche Flüssigkeit transportiert. Die Lymphknoten sind eine Art Filter, die körperfremde Stoffe, z.B. Bakterien „abfangen“ und eine immunologische Antwort hervorrufen. Bei einer eitrigen Entzündung im rechten Bein kann es beispielsweise zur schmerzhaften Schwellung der rechten Leistenlymphknoten kommen. Die Lymphabstrom-Szintigraphie dient zur Ermittlung des Abstroms der Lymphflüssigkeit in die Lymphknotenstationen einer bestimmten Körperregion.
Diese Untersuchung kann Funktionsstörungen der Nieren, Harnabfluss-Störungen, einen durch die Nieren bedingten Bluthochdruck (renovaskuläre Hypertonie) oder Nierenfehlbildungen nachweisen. Beurteilt werden die Durchblutung, die Filtrations-/Sekretionsleistung und die Ausscheidung aus den Nieren in Harnleiter und Harnblase sowie die quantitative Bestimmung der tubulären Extraktionsrate (TER; MAG3-Clearance) mit Berechnung der seitengetrennten Funktionsanteile.
Im RIA-Labor werden mit seit Jahrzehnten bewährten, sehr zuverlässigen und robusten Untersuchungsverfahren Stoffkonzentrationen in Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Punktionsmaterial) bestimmt. Zum Nachweis dienen radioaktive Substanzen, die dem Untersuchungsmaterial zugesetzt und nach entsprechender Aufarbeitung gemessen werden (in-vitro-Diagnostik). Das Leistungsspektrum umfasst die Laborparameter des Hormonsystems (Schilddrüse und endokrines System, Sexualhormone) inklusive verschiedener Stimulationsteste (Schilddrüse, Hypophyse mit den nachgeschalteten endokrinen Organen) und Tumormarker (u.a. PSAPersönliche Schutzausrüstung)
Bei der nuklearmedizinischen Therapie werden im Gegensatz zur Diagnostik Radiopharmaka verwendet, die beim radioaktiven Zerfall Alpha- oder Betastrahlen aussenden (Betastrahlen sind negativ geladene Elektronen). Im Unterschied zur elektromagnetischen Gammastrahlung handelt es sich um eine Teilchenstrahlung, die im Körper nur eine sehr geringe Reichweite hat (etwa 1-3 mm). Die Elektronen reagieren mit Körperzellen und zerstören diese an dem Ort, wo sich die radioaktiven Substanzen angereichert haben, Umgebungsgewebe wird geschont.
Sprechzeiten
Tag | Zeitraum | Telefonnummer | |
---|---|---|---|
Sekretariat | Montag - Donnerstag | 07:30 - 16:00 |