Institut für Pathologie und Molekularpathologie

Wir sind zentraler Dienstleister für histo- und molekularpathologische Diagnostik für das Bundeswehrkrankenhaus Ulm und für externe Einsender aus dem militärischen und zivilen Bereich.

Assistenzärztin bei der makroskopischen Befundung im Institut für Pathologie und Molekularpathologie

Beschreibung des Instituts

Die Pathologie als diagnostisches Querschnittsfach beschäftigt sich mit dem Nachweis krankheitsbedingter Veränderungen von Organen oder Organismen. Jede definitive Krebsdiagnose wird durch Pathologinnen oder Pathologen gestellt. Schwerpunkte bestehen im Bereich der Lungenpathologie (Lungentumoren, interstitielle Lungenerkrankungen), der Neuropathologie, der gastrointestinalen Pathologie, der Pathologie der Kopf-Hals-Region sowie der Dermatopathologie. Unser Institut ist nach DINDeutsches Institut für Normung ENEuropäische Norm ISOInternational Organization for Standardization/IECInternational Electrotechnical Commission 17020:2012 akkreditiert.

Wir beteiligen uns aktiv an der Ausbildung von Studierenden sowie von medizinisch-technischen Laboratoriumsassistentinnen und -assistenten. Schließlich werden am Institut zahlreiche wissenschaftliche Projekte sowie Forschungskooperationen durchgeführt. Das Institut ist Studienzentrum des Deutschen COVID-Registers (DeRegCOVID) und des Nationalen Obduktionsregisters (NAREG). 

Tägliche Fallbesprechung am Diskussionsmikroskop

Tägliche Fallbesprechung am Diskussionsmikroskop

Bundeswehr/Konrad Steinestel

Klinischer Direktor

Leistungen

Neben den klassischen Verfahren der Histologie und Immunhistologie kommen modernste molekularbiologische Untersuchungsverfahren zum Einsatz. Analysen unseres molekularpathologischen Labors können Aufschluss über ein mögliches Ansprechen von Tumoren auf neue Therapieansätze geben (sog. Personalisierte Medizin). Dabei nutzen wir Verfahren der Tiefensequenzierung von bis zu mehreren hundert Zielgenen
einschließlich einer automatisierten Genvarianten-Interpretation (Guided Reporting). Zytologische Untersuchungen, intraoperative Schnellschnittdiagnostik und klinisch-pathologische Obduktionen ergänzen das Aufgabenspektrum. Die Ergebnisse unserer Untersuchungen werden in den interdisziplinären Tumorboards des Bundeswehrkrankenhauses Ulm sowie des Comprehensive Cancer Center Ulm (CCCU) vorgestellt und im Rahmen einer optimalen Therapieplanung diskutiert.

Herstellung eines Schnittpräparats am Wasserrutschen-Mikrotom

Herstellung eines Schnittpräparats am Wasserrutschen-Mikrotom

Bundeswehr/Patrick Grüterich

Leistungsspektrum

Anfertigung von Gewebeschnitten und Anfärbung mit Standard- und Spezialfärbungen zur lichtmikroskopischen Diagnostik. Angepasste Schnittdicke, Entkalkungen und spezielle Vorbehandlung von Gewebe je nach Bedarf.

Histologie
Bundeswehr/BwKrhs Ulm

Schnellschnittdiagnostik an Gefrierschnitten von unfixiertem Gewebe ermöglicht eine erste diagnostische Bewertung noch während der laufenden Operation.

Zytologie
Bundeswehr/BwKrhs Ulm

Anfärbung von Proteinen mit Antikörpern. Hierdurch können diagnostische und therapeutische Zielstrukturen identifiziert werden, beispielsweise zur Ursprungsbestimmung von Metastasen, zum Nachweis einer Rezeptorexpression oder zur Analyse der Proliferationskinetik von Tumorgewebe.

Immunhistologie
Bundeswehr/BwKrhs Ulm

Abstrichpräparate (gynäkologische Zytologie), Körperflüssigkeiten und Punktate sowie Aspirate von Raumforderungen werden mittels modernster Dünnschichttechnik untersucht. Immunzytologische sowie molekularbiologische Techniken stehen zur Verfügung.

 

Das molekularpathologische Labor (Leitung: Frau Oberregierungsrätin Dr. rer. nat. Annette Arndt) verfügt über ein breites und modernes Methodenspektrum zur Durchführung molekularbiologischer Analysen einschließlich Next Generation Sequencing (NGSNext Generation Sequencing). Das Labor nimmt zur Qualitätssicherung regelmäßig an den Ringversuchen der Qualitätssicherungs-Initiative Pathologie (QuIP) teil.

Vorbereitung einer Tiefensequenzierung zur Analyse des Tumorgenoms

Vorbereitung einer Tiefensequenzierung zur Analyse des Tumorgenoms

Bundeswehr/Silicya Roth

 

Einer unserer diagnostischen Schwerpunkte ist die histo- und molekularpathologische Diagnostik von interstitiellen Lungenerkrankungen und Lungentumoren an chirurgischen Resektaten, Kryo- und Zangenbiopsien sowie transbronchialen Lymphknotenpunktaten. Nicht-neoplastische Lungenerkrankungen werden gemeinsam mit einem Team von Radiologen, Pneumologen und Rheumatologen im wöchentlichen ILD-Board diskutiert. Lungenkarzinome werden umfassend molekulargenetisch charakterisiert, um mögliche Angriffspunkte für molekular zielgerichtete Therapien zu identifizieren. Im interdisziplinären Tumorboard für Tumoren der Lunge und des Thorax werden gemeinsam mit den klinischen Kollegen Diagnostik- und Therapiestrategien erarbeitet.

Für alle Boards ist eine virtuelle Zuschaltung zur Besprechung extern zugewiesener Fälle möglich.

Lungenmedizin
Bundeswehr/Ulm

Auf Wunsch der klinischen Kollegen und mit dem Einverständnis der Angehörigen führen wir klinische Obduktionen zur Klärung der Todesursache durch und erstellen pathoanatomische Zusammenhangsgutachten. Diese stellen ein wichtiges Qualitätssicherungsinstrument der Medizin dar.

Eine Durchführung von Gutachtensektionen auf Antrag von Privatpersonen, Berufsgenossenschaften, Versicherungen oder der Justiz ist auf Wunsch möglich. Die Liquidation erfolgt analog der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) bzw. dem JVEG.

Bitte kontaktieren Sie uns.

Obduktion
Bundeswehr/BwKrhs Ulm

Die Forschungsaktivitäten der Pathologie und Molekularpathologie fokussieren sich auf morphologisch und/oder molekular nachweisbare Veränderungen von Gewebe im Rahmen der Schadenantwort (physikalisch, infektös, toxisch) und bei der Entstehung maligner Tumoren. Ein organspezifischer Schwerpunkt liegt hierbei auf der Pathologie der Lunge. Unsere Forschung zielt darauf ab, das Verständnis von Krankheitsmechanismen zu vertiefen, neue diagnostische Methoden zu entwickeln und personalisierte Behandlungsansätze für Patienten zu ermöglichen. Dies kann zur Verbesserung der Diagnosegenauigkeit, der Prognosestellung und der Wirksamkeit von Therapien beitragen.

Forschung
Bundeswehr/Konrad Steinestel

Die Neuropathologie (Leitung: Herr OFA Dr. Vincent Umathum) befasst sich mit Erkrankungen des Nervensystems (Gehirns Rückenmark und periphere Nerven) sowie der Skelettmuskulatur. In enger Zusammenarbeit mit Neurochirurgie und Neurologie untersuchen wir Gewebeproben (Biopsien, Operationspräparate) und Liquorproben. Damit tragen wir in einem multidisziplinären Ansatz dazu bei, den uns anvertrauten Patienten die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen.
Unsere neuropathologischen Untersuchungen kommen insbesondere bei folgenden Fragestellungen zum Einsatz:

  • Erkennung und Einordnung von Tumoren des Gehirns, des Rückenmarks und der peripheren Nerven - auch während laufenden Operationen durch Schnellschnittuntersuchungen
  • Nicht-tumoröse Erkrankungen wie z.B. Entzündungen oder degenerative Veränderungen
  • Liquoranalysen
  • Erkrankungen peripherer Nerven

Bei bestimmten Erkrankungen, wie z.B. Muskelkrankheiten (Myopathien, Myositiden), Small Fiber Neuropathie (SFN) oder der Aganglionose (Morbus Hirschsprung) arbeiten wir eng mit spezialisierten neuropathologischen Zentren zusammen.

Unsere Leistungen im Bereich Neuropathologie


Innerhalb des Instituts für Pathologie und Molekularpathologie am Bundeswehrkrankenhaus Ulm bietet die Sektion Neuropathologie ein breites Spektrum an modernen Untersuchungsmethoden an, unter anderem:

  • Feingewebliche Untersuchungen (Histopathologie)
  • Spezielle Färbetechniken, z.B. enzymhistochemische oder immunhistochemische Verfahren
  • Untersuchungen mit Fluoreszenzfarbstoffen (Immunfluoreszenz)
  • Molekularpathologische Analysen, wie z.B. DNA-/RNA-Analysen mit modernster Sequenziertechnik (Next Generation Sequencing) oder Nachweis bestimmter Genveränderungen (z.B. MGMT-Promotormethylierung)
  • Elektronenmikroskopie und Semidünnschnitttechnik (in Kooperation mit dem Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz)
     

Obduktionen und Gutachten


Wir führen neuropathologische Gehirnsektionen im Rahmen allgemeinpathologischer Obduktionen durch. Darüber hinaus erstellen wir auf Anfrage neuropathologische Gutachten, etwa bei rechtsmedizinischen, Versicherungs- oder berufsgenossenschaftlichen Fragestellungen.
Informationen für externe Einsender
Gerne können Sie uns Proben zur neuropathologischen Untersuchung zukommen lassen. Einen neuropathologischen Einsendeschein sowie Informationen zu Materialentnahme und Transport finden Sie in unserem Downloadbereich.
Bei Fragen zur Neuropathologie steht Ihnen Herr OFA Dr. Vincent Umathum gerne zur Verfügung (0731/1710-2410 oder vincentumathum@bundeswehr.org.

Sprechzeiten

 TagZeitraumTelefonnummer
SekretariatMontag - Donnerstag
Freitag
07:30 - 16:00
07:30 - 13:00
+49 731 1710-2401
Tumorboard Lunge/ Thorax
OTA Prof. Dr. Steinestel
Dienstag14:00+49 731 1710-2401
ILD- Board
OTA Prof. Dr. Steinestel
Dienstag16:45+49 731 1710-2401
Tumorboard Gastrointestinale Tumoren
OFA Dr. Sailer
Montag16:45+49 731 1710-2408
Tumorboard Kopf- Hals- Tumoren
OFA Dr. Schneider
Dienstag13:30+49 731 1710-2405
Tumorboard Hämatologische Neoplasien
OFA Dr. Schneider
Dienstag13:00+49 731 1710-2405

Tumorboard Gyn/ Mamma (Dinauklinik)

OTA Prof. Dr. Steinestel

Mittwoch08:00+49 731 1710-2401

Tumorboard Neuroonkologie (CCCU)

OFA Dr. Umathum

Mittwoch15:30+49 731 1710-2410

 

 

 

Zertfikate

  • Akkreditierte Inspektionsstelle Typ C nach DINDeutsches Institut für Normung ENEuropäische Norm ISOInternational Organization for Standardization/IECInternational Electrotechnical Commission 17020:2012 (Zertifikat D-IS 21484-01-00)
  • Zertifizierter Kooperationspartner des Darmkrebszentrums am BwKrhsBundeswehrkrankenhaus Ulm
  • Zertifizierter Kooperationspartner des Zentrums für Kopf-Hals-Tumoren am BwKrhsBundeswehrkrankenhaus Ulm
  • Zertifizierter Kooperationspartner des Lungenkrebszentrums am Bundeswehrkrankenhaus Ulm
  • Zertifizierter Kooperationspartner des Darmkrebszentrums am Bundeswehrkrankenhaus Ulm

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