Nach langer Vorbereitungszeit und großem logistischen Aufwand konnte in diesem Jahr ein Hubschrauberexponat des Typ Bell UH-1D am Bundeswehrkrankenhaus Ulm aufgestellt werden. Die Fertigstellung ist mitte des Jahres geplant.
Der Bereich des Aufstellungsortes wird zum einen eine Gedenkstätte für unseren Kameraden Oberstabsarzt Dr. Thomas Broer, der in Ausübung seiner Soldatenpflicht, als Sanitätsoffizier und Arzt, in Afghanistan gefallen ist. Oberstabsarzt Dr. Broer wurde beim Versuch, seinen Kameradinnenen und Kameraden sanitätsdienstliche Hilfe zu leisten, am 15.04.2010 getötet.
Zum anderen soll der Aufstellungsplatz als Informations- und Rückzugsort für Patientinnen und Patienten, Besuchende und Mitarbeitende dienen. Das Bundeswehrkrankenhaus Ulm ist seit Beginn der luftgebundenen Rettungsmedizin in Deutschland ein Wegbegleiter und Wegbereiter für innovative Rettungsmedizin und erlangte national, aber auch international großes Ansehen bei der rettungsmedizinischen Versorgung.
Der große Tag
Nach langen Vorbereitungen sind alle Beteiligten froh über den reibungslosen Transport und die Aufstellung des SARSearch and Rescue- Hubschraubers.
Der LKWLastkraftwagen mit dem SARSearch and Rescue Hubschrauber muss auf das Gelände des Bundeswehrkrankenhaus
Bundeswehr/Stefan Dollowski
Der Tieflader mit dem SARSearch and Rescue- Hubschrauber muss die Albert Einstein Allee kreuzen
Bundeswehr/Stefan Dollowski
Der SARSearch and Rescue Hubschrauber muss über einen schmalen Fußweg an den richtigen Ort gebracht werden.
Bundeswehr/Stefan Dollowski
Der Hubschrauber wird für den Kran vorbereitet.
Bundeswehr/Stefan Dollowski
Der SARSearch and Rescue Hubschrauber wird in die Luft gehoben
Bundeswehr/Stefan Dollowski
Der SARSearch and Rescue- Hubschrauber wird zu seinem Aufstellort gehoben.
Bundeswehr/Stefan Dollowski
Der SARSearch and Rescue- Hubschrauber wird in die richtige Position gebracht
Bundeswehr/Stefan Dollowski
Die letzten Hebevorrichtungen werden entfernt
Bundeswehr/Stefan Dollowski
Der Hubschrauber wird behutsam an seiner letzten Wirkungsstätte abgesetzt.
Bundeswehr/Stefan Dollowski
Der meistgebaute Hubschrauber
Die Bell UH-1, ein Meisterwerk aus der Werkstatt von Bell Helicopter, eroberte erstmals 1956 die Lüfte. Seine Produktion erstreckte sich bis ins Jahr 1967 und brachte über 16.000 dieser beeindruckenden Maschinen hervor. Mit einer Rumpflänge von 12,7 Metern und einem Hauptrotor-Durchmesser von 14,6 Metern verkörperte er Größe und Kraft. Sein Leergewicht betrug etwa 2.315 Kilogramm, konnte jedoch in Abhängigkeit von der Konfiguration auf 4.315 Kilogramm ansteigen. In seinem Herzen schlug ein Turbinentriebwerk, typischerweise das Lycoming T-53 L-13, das ihm 1420 PS verlieh. Bei maximaler Geschwindigkeit erreichte er 220 km/h und konnte mit externen Tanks eine beachtliche Reichweite von etwa 500 Kilometern erzielen. Für die Crew gab es Platz für den Piloten und den Copiloten, und je nach Konfiguration konnten zwischen elf und 14 Soldaten bequem transportiert werden. Für diejenigen, die auf der Suche nach einem robusten Transporthubschrauber waren, war die Bell UH-1D eine gute Wahl. Dieser Hubschrauber fand weltweit Anwendung in verschiedenen Rollen, sei es für Truppen- und Materialtransport, medizinische Evakuierungen, Aufklärungsmissionen oder bei der Brandbekämpfung. Für die Bundeswehr wurde die Bell UH-1D in Lizenz bei Dornier in Oberpfaffenhofen gebaut.
Das Innenleben eines SARSearch and Rescue Bell UH- 1D
Ein Unteroffizier der Instandsetzung des Heeresfliegerregimentes 30 in Niederstetten wartet ein Gasturbinentriebwerk eines leichten Transporthaubschraubers Bell UH-1D im Triebwerkshop.
Bundeswehr/Krebs
Cockpit des Hubschraubers Bell UH-1D SARSearch and Rescue, am 22.09.2017.
Bundeswehr/Jane Schmidt
Ein leichter Transporthaubschrauber Bell UH-1D in der Instandsetzungshalle des Heeresfliegerregimentes 30 in Niederstetten.
Bundeswehr/Krebs
Der Innenraum der Bell UH- 1D mit medizinischer Ausstattung
Simon Mayer
Der Transportraum der Bell UH- 1D war für die damalige Zeit hochmodern ausgestattet
Simon Mayer
Simon Mayer
Eine Person wird liegen von zwei Sanitätern im Hubschrauber positioniert
Simon Mayer
Ein entscheidender Vorschlag
1971 stationierte die Bundeswehr den deutschlandweit zweiten Rettungshubschrauber in Ulm. Ende der 1960er Jahre starben in der Bundesrepublik Deutschland jährlich mehr als 20.000 Menschen infolge von Verkehrsunfällen. Dies nahm der damalige Chefarzt des Ulmer Bundeswehrkrankenhauses, Oberstarzt Prof. Dr. Dr. Friedrich Wilhelm Ahnefeld, zum Anlass, bei Verteidigungsminister Helmut Schmidt vorzusprechen, um ihn von der Notwendigkeit eines von der Bundeswehr betriebenen Luftrettungszentrums zu überzeugen. Prof. Dr. Dr. Ahnefelds Auffassung war, dass Sanitätssoldatinnen und -soldaten nur durch die tägliche Arbeit an schwerverletzten Patientinnen und Patienten auf den realen militärischen Einsatz vorbereitet werden könnten. Infolge dieses Gesprächs wurde am 2. November 1971 das Test-Rettungszentrum der Bundeswehr offiziell seiner Bestimmung übergeben. Den hier dargestellten Hubschrauber vom Typ Bell UH-1D „Huey“ mit der orangen SARSearch and Rescue-Tür stellte das in Penzing stationierte Hubschrauber Transport Geschwader (HTG) 64, welches später im Lufttransportgeschwader (LTGLufttransportgeschwader) 61 aufging. SARSearch and Rescue steht für Search and Rescue, einen Such- und Rettungsdienst, zu dem sich alle Nationen, die am internationalen Luftverkehr teilnehmen, verpflichtet haben.
Schnelle Hilfe aus der Luft
Der Hubschrauber mit dem Funkrufnamen „SARSearch and Rescue Ulm 75“ war weithin bekannt und wurde liebevoll von allen, die mit ihm zu tun hatten, „Mathilde“ genannt. Mit seiner medizinischen Besatzung aus dem Ulmer Bundeswehrkrankenhaus wurde dieser Hubschrauber mehr als 33 Jahre zum täglichen Lebensretter. Immer wenn er am Himmel auftauchte, wussten die Menschen, dass Hilfe nahte. Die Rettungsteams haben von 1971 bis 2003 mehr als 24.000 Menschen in Not geholfen und vielfach Leben gerettet. Von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang war „SARSearch and Rescue Ulm 75“ einsatzbereit und nach Alarmierung durch die Rettungsleitstelle innerhalb von wenigen Minuten in der Luft. Der Hubschrauber erreichte in maximal 20 Minuten alle Notfallorte in einem Einsatzradius von 70km um Ulm.
Impressionen Damals und Heute
Die Luftgebundene Rettungsmedizin ist in Deutschland untrennbar mit Ulm verbunden
Ein SARSearch and Rescue- Hubschrauber setzt zur Landung an und überfliegt eine parkenden ADAC Maschine.
Bundeswehr/Björn Hossfeld
Bell UH-1D in SARSearch and Rescue "Search and Rescue" Konfiguration, am 21.03.2012.
Bundeswehr/LTG 61
Der Hubschrauber Bell UH-1D SARSearch and Rescue steht auf dem Flugfeld im Rahmen einer Tätigkeitsdarstellung des Such- und Rettungsdienstes der Bundeswehr (SARSearch and Rescue - Search and Rescue)
Bundeswehr/Jane Schmidt
Der Hubschrauber steht auf dem Flugfeld und ist immer zum Aufstieg bereit
Bundeswehr/Björn Hossfeld
Ein ADAC Hubschrauber startet vom Flugfeld zu einem Rettungseinsatz
Bundeswehr/Björn Hossfeld
Der alte Hubschraubertyp Bell UH- 1D vor dem neuen Dachlandeplatz
Sylvi Thierbach
Die Besatzung übernimmt einen Patienten von einem bodengebundenen Rettungsdienst zum Transport
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