Zivilschutz - BundeswehrZentralkrankenhaus übt den Katastrophenfall
Aktuelles- Datum:
- Ort:
- Koblenz
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Am 13. April rief die Stadt Koblenz zu Übungszwecken den Katastrophenfall aus. Mit dabei war, als Teil der zivilen Gesundheitsversorgung in Koblenz und Umland, auch das BundeswehrZentralkrankenhaus (BwZKrhsBundeswehrZentralkrankenhaus) in Koblenz. Simuliert wurde ein Massenanfall von Verletzten nach einer Amoktat in einer Schule.
Bei einem Massenanfall von Verletzten werden die Verletzten auch mit Großraumrettungswagen im Format eines Linienbusses zum Krankenhaus gebracht
Bundeswehr/Monika TölleUm auf einen Massenanfall von Verletzten (MANV) vorbereitet zu sein, gibt es den Krankenhauseinsatzplan, der regelmäßig aktualisiert und geübt wird. Bei einem MANV wird das BwZKrhsBundeswehrZentralkrankenhaus vorab durch die Rettungsleitstelle informiert und die Behandlungskapazität erfragt. Daraufhin werden durch das Krankenhaus nicht im Dienst befindliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter alarmiert, um sich ins Krankenhaus zu begeben. Dadurch kann die Behandlungskapazität schnell aufgestockt werden.
Aus der Amoklage der Katastrophenschutzübung trafen gegen 10:45 Uhr die ersten Verletzten im BwZKrhsBundeswehrZentralkrankenhaus ein. Um eine realistische Übungslage schaffen, ohne die reale Patientenversorgung in Mitleidenschaft zu ziehen, war personell eine zweite Wochenendbesetzung im Dienst. Ein Teil des medizinischen Personals wurde erst 25 Minuten nach Übungsbeginn in die Übung gebracht, um eine Alarmierung von Zuhause zu simulieren. Über den Alarmserver wurden die Ärztinnen und Ärzte, das Pflegepersonal, der organisatorische Leiter des Rettungszentrums, und die Stabsabteilung alarmiert. Jede alarmierte Person hat sich unverzüglich am vereinbarten Sammelplatz gemeldet und anschließend mit dem Einrichten der Notfallbehandlungsräume und der Organisation der Stabsabteilungen begonnen.
Die Einsatzfahrzeuge verschiedenster Organisationen brachten die Üb-Verletzten von der Amok-Lage an der Schule zum BundeswehrZentralkrankenhaus
Bundeswehr/Monika TölleMit Eintreffen des ersten Rettungswagens begann die Übung und es wurde „MANV Alarm“ ausgelöst. Je nach Aufnahmekapazität der Sichtungsstelle und der aufnehmenden Versorgungsabschnitte wurden die Patientinnen und Patienten zu einer ersten Sichtung gebracht, registriert und der Klinik übergeben. Die ärztliche Sichtung am Ort des Massenanfalls von Verletzten, also in diesem Fall an der Schule, ist äußerst wichtig, da sie maßgeblich die Reihenfolge des Abtransports zur Klinik bestimmt. Sie wird bei Ankunft im Zielkrankenhaus wiederholt. Sollte sich beispielsweise der Zustand eines „gelben“, also nicht kritischen Patienten auf dem Weg verschlechtern, muss das vor Aufnahme im Krankenhaus erkannt werden. Dann wird er dem „roten“ Versorgungsabschnitt zugeführt.
Es gibt bei solchen Lagen immer wieder hochdynamische Entwicklungen auf die konsequent und flexibel reagiert werden muss. So kam auch ein Großraumrettungswagen der Berufsfeuerwehr im Format eines Linienbusses zum Einsatz. Dieser brachte zehn Patientinnen und Patienten gleichzeitig: mehrere Schwerverletzte, davon einer beatmet, dazu einige „gelbe“ und „grüne“ Patienten.
Das Patientenaufkommen im Rahmen der Katastrophenschutzübung der Stadt Koblenz, konnte durch das Koblenzer „Lazarett“ bewältigt werden. Alle Patientinnen und Patienten wurden systematisch erfasst und entsprechend ihrer Verletzungsschwere versorgt. Der Aufbau der „Krankenhauseinsatzleitung“, die im Falle einer sehr großen oder langanhaltenden Schadenslage, oder auch bei inneren Schadenslagen, welche die Krankenhausstruktur betreffen, zum Einsatz kommt, war erfolgreich.
von Benjamin Benizri