Krankenhausapotheke
Die Apotheke des BundeswehrZentralkrankenhauses Koblenz ist zentraler Dienstleister im Krankenhausbetrieb und nicht nur Lieferant für Arzneimittel und Medizinprodukte. Unser Leitbild lautet: Kompetente und verantwortungsvolle pharmazeutische Versorgung unserer Kunden!

Beschreibung der Klinik
Die Apotheke sieht sich als zentrales pharmazeutisches Dienstleistungszentrum.
Unser Ziel ist es, dass jedem Patienten und jeder Patientin die für die Behandlung der Erkrankung geeigneten Arzneimittel schnell, sicher und effektiv verabreicht werden können. Dazu suchen wir die intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit mit dem ärztlichen und pflegerischen Personal und den Mitarbeitenden der Verwaltung. Mit dem implementierten Qualitätsmanagementsystem wollen wir sicherstellen, dass unsere Dienstleistungen und Produkte jederzeit eine höchstmögliche Qualität aufweisen.
Leiter Krankenhausapotheke
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Oberstapotheker Jens Müller
Leistungen
Mit unseren rund 50 hochqualifizierten Mitarbeitenden sind wir ein moderner pharmazeutischer Dienstleister mit weitem Aufgabenspektrum:
- Versorgung der Funktionsbereiche des Krankenhauses mit Arzneimitteln und Medizinprodukten
- Gewährleistung der Arzneimittel- und Medizinproduktesicherheit
- Herstellung von Arzneimitteln im Rezeptur- und Defekturmaßstab inklusive patientenindividuellen Zytostatikazubereitungen
- Arzneimittelinformation und kompetente Beratung des ärztlichen und pflegerischen Personals
- Klinisch-pharmazeutischer Service direkt auf Station mit Beratung zur Arzneimitteltherapie in mehreren Kliniken (auch im Rahmen eines interdisziplinär arbeitenden ABS-Teams zur Rationalisierung der Antibiotikatherapie)
- Durchführung Therapeutisches Drug Monitoring für verschiedene Antibiotika
- Notdienst-Rufbereitschaft (24/7)
- Offizinapotheke für Soldaten/Soldatinnen des Versorgungsbereichs
- Versorgung von Dienststellen der Bundespolizei mit Arzneimitteln und Medizinprodukten
- Ausbildungsstätte für pharmazeutisch-kaufmännische Assistenten/Assistentinnen
- Weiterbildungsstätte für das Fachgebiet „Klinische Pharmazie“
Leistungsspektrum
Die Versorgung von Patienten, Stationen, Fachuntersuchungsstellen, externen Sanitätseinrichtungen und Dienststellen des Bundesministeriums des Innern stellt eine wichtige und herausragende Aufgabe unserer Apotheke dar und wird durch die logistische Abteilung der Apotheke mit militärischem und zivilen Personal (30 gesamt) und zusätzlich sieben Auszubildenden umgesetzt.
So werden ca. 17.000 Auftragserteilungen/Jahr mit einem Gesamtwert von ca. 50 Mio.€ an ca. 800 Firmen generiert und der dazugehörige Lieferumfang an entsprechenden Arzneimitteln und Medizinprodukten umfasst eine Gesamtgrundlagerfläche von 3000 qm in drei Standorten innerhalb von Koblenz. Die logistische Abteilung der Apotheke verfügt vorrausschauend somit über eine entsprechende kontinuierliche Arzneimittel- und Medizinproduktelieferfähigkeit für das Gesamtkrankenhaus und deren angegliederten Versorgungsstellen.
In Zeiten von Lieferkettenproblematiken und Ressourcenengpassmanagement ist dies ein wichtiger Baustein für die Durchhaltefähigkeit des BundeswehrZentralkrankenhauses.
Mit der Einhaltung und Überwachung der Arzneimittel- und Medizinproduktesicherheit leisten wir einen entscheidenden Beitrag zu einer hohen Therapiesicherheit, der letztendlich in einem just-in-time Service zum Wohle unserer Patienten und Patientinnen endet.
Neben der großen Vielfalt an Fertigarzneimitteln hat die Herstellung von Arzneimitteln einen hohen Stellenwert. Sie ist eine zentrale Aufgabe unserer Krankenhausapotheke.
Die Patienten und Patientinnen des Hauses werden so mit den für ihre optimale Therapie notwendigen Arzneimitteln versorgt.
Es werden unterschiedliche Arzneiformen, wie Salben, Cremes, Gele, Zäpfchen, Lösungen, Kapseln entweder als Rezeptur patientenindividuell auf der Grundlage einer ärztlichen Einzelverordnung angefertigt oder im Rahmen der Defekturherstellung produziert. Hierbei handelt es sich um die Herstellung in einem größeren Maßstab von bis zu hundert abgabefertigen Packungen pro Tag aufgrund häufiger ärztlicher Verordnung.
Durch die Eigenherstellung von Arzneimitteln wird das Krankenhaus mit Produkten versorgt, die von der pharmazeutischen Industrie so nicht angeboten werden.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Herstellung patientenindividueller, steriler Zubereitungen, wobei die meisten für die Chemotherapien angefertigt werden. Aber auch Spezialrezepturen für die Anwendung am Auge oder im HNO-Bereich werden zunehmend angefordert. Die Herstellung erfolgt in einem eigens dafür GMP-qualifizierten Sterilbereich, der mit drei Reinräumen, zwei Sicherheitswerkbänken sowie Personal- und Produktschleusen ausgestattet ist. Die applikationsfertigen Injektions- und Infusionslösungen werden durch speziell ausgebildetes und geschultes Fachpersonal zubereitet. Die Dosierung der Zubereitungen erfolgt immer nach einem von ärztlicher Seite individuell für den/die jeweilige/n Patienten/Patientin angepassten Therapieschema. Ein hohes Maß an Arzneimittelsicherheit wird durch die enge Zusammenarbeit des Apothekenteams mit den onkologisch tätigen Ärzten und Ärztinnen sowie dem Pflegepersonal der Stationen gewährleistet.
Die Zentralisierung der Zytostatika-Herstellung in der Apotheke bedeutet, im Hinblick auf die hohen hygienischen Anforderungen als auch die arbeitsschutzrechtlichen Bestimmungen im Umgang mit zelltoxischen Wirkstoffen, eine erhebliche organisatorische Erleichterung für das Krankenhaus.
Für die Überprüfung der Qualität der hergestellten Arzneimittel ist die Qualitätskontrolle verantwortlich. Dadurch wird die gleichbleibende Qualität der Produkte gesichert, mit dem Ziel einer sicheren und effizienten Arzneimitteltherapie unserer Patienten und Patientinnen. Dies geschieht in Anlehnung an die Grundsätze der guten Herstellungspraxis und auf der Grundlage umfangreicher gesetzlicher Vorgaben und pharmazeutisch anerkannter Regeln. Der Grundgedanke der Qualitätskontrolle ist deren enge Einbindung in alle Teilprozesse der Herstellung von Rezeptur- und Defekturarzneimitteln. Die Überprüfung beginnt bereits bei den eingesetzten Ausgangsstoffen. Um den hohen Anforderungen gerecht zu werden, stehen Labore mit modernsten analytischen Geräten zur Verfügung.
Die Apotheke ist Ansprechpartner für alle Fragen zur sicheren Arzneimittelanwendung. Mit dem Ziel einer optimalen Arzneimitteltherapie begleitet unser pharmazeutisches Personal klinische Visiten auf ausgewählten Stationen und berät ärztliches, pflegerisches Personal und Patienten zu allen Fragen rund um Arzneimittel und Medizinprodukte. Durch die Präsenz auf Station soll eine bestmögliche Versorgung mit Arzneimitteln und Medizinprodukten gewährleistet und zum anderen patientenindividuelle Wünsche berücksichtigt werden. Dafür werden zum Beispiel Medikationspläne im Rahmen des Entlassungsmanagements erstellt und Schulungen zur richtigen Anwendung von Arzneimitteln am Patientenbett durchgeführt. Stationären Patienten und Patientinnen, die für kurze Zeit, beispielsweise für Wochenenden oder Feiertage, aus dem Krankenhaus entlassen werden, wird die jeweilige Medikation individuell in Blisterkarten zur Verfügung gestellt. Mit regelmäßigen Inspektionen der einzelnen Stationen und Ambulanzen der medizinischen Fachabteilungen tragen wir Sorge für die Arzneimittel- und Medizinproduktequalität unseres Hauses.
Tragende Säule der klinisch-pharmazeutischen Dienstleistung ist das Therapeutische Drug Monitoring (TDM). Für ausgewählte Antiinfektiva werden Plasmaspiegel bestimmt und anschließend auf individuelle pharmakokinetische und pharmakodynamische Parameter des Patienten angepasste Dosisempfehlungen erstellt. Damit leistet das TDM einen Beitrag zur Optimierung der antibiotischen Therapie und dient dem rationalen Einsatz von Antibiotika. Dieser Service der Apotheke trifft in der Klinik auf höchste Akzeptanz und Wertschätzung – eine Umsetzungsquote von etwa 96 % der Empfehlungen unterstreicht das eindrücklich. Das TDM ist in die Antibiotic Stewardship (ABS) aktivitäten im Bundeswehrzentralkrankenhaus eingebunden. ABS-Experten der Apotheke nehmen regelmäßig an interdizsiplinären ABS-Visiten und einem ABS-Konsildienst teil und arbeiten in der ABS-Kommission mit.
Unsere Apotheke bietet ein breit gefächertes Angebot an Aus-, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Wir sind anerkannte Weiterbildungsstätte für das Gebiet „Klinische Pharmazie“. Zusätzlich können bei uns die Voraussetzungen für eine Spezialisierung im Bereich „Onkologische Pharmazie“ erworben werden.
Im Auftrag der Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz führt die Apotheke jährlich das Weiterbildungsseminar „Herstellung und Qualitätssicherung“ im Rahmen des Curriculums „Klinische Pharmazie“ durch.
Pharmaziestudierenden bieten wir die Möglichkeit Famulaturen in der Apotheke abzuleisten. Angehende Apotheker/-innen können darüber hinaus als „Pharmazeut im Praktikum (PhiP)„ bei uns tätig sein.
Für angehende Pharmazeutisch-technische Assistenten/-innen (PTAPharmazeutisch-technische(r) Assistent(in)) besteht ebenfalls die Möglichkeit Teile ihrer praktischen Ausbildung in unserer Apotheke zu durchlaufen. Zugleich besteht die Möglichkeit sich bei uns zur Fach-PTAPharmazeutisch-technische(r) Assistent(in) Onkologie oder PTAPharmazeutisch-technische(r) Assistent(in) im Krankenhaus weiterzubilden.
Ausbildungsplätze für den Beruf Pharmazeutisch-kaufmännische/r Angestellte/r (PKAPharmazeutisch-kaufmännische(r) Angestellte(r)) runden das Ausbildungsangebot unserer Apotheke ab.
Sprechzeiten
Tag | Zeitraum | Telefonnummer | |
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Apotheke | Montag - Donnerstag | 07:00 - 16:00 |
Außerhalb der Apotheken-Öffnungszeiten steht eine Notdienst-Rufbereitschaft zur Verfügung durch die der rufdiensthabende Apotheker eine kontinuierliche Arzneimittelversorgung am BundeswehrZentralkrankenhaus bei Notfällen außerhalb der regulären Öffnungszeiten sicherstellt. So wird eine sichere und effektive Arzneimittelversorgung 24 Stunden, sieben Tage in der Woche gewährleistet.
In Notfallsituationen stehen wir darüber hinaus selbstverständlich auch anderen Kliniken bzw. Anfragenden (pharmazeutisches oder medizinisches Fachpersonal) des Großraums Koblenz als Ansprechpartner für eine kollegiale Notfallhilfe gerne zur Verfügung.
Information für Pharmareferenten
Terminanfragen sind an die angegebene E-Mail Adresse zu richten.
Bitte nennen Sie uns Details zu Ihrer Anfrage und mindestens zwei Terminvorschläge:
Sprechzeiten sind Dienstag und Donnerstag zwischen 13:00 Uhr und 15:00 Uhr