
Abteilung für Laboratoriumsmedizin
Die Abteilung Laboratoriumsmedizin führt als zentraler Dienstleister des BundeswehrZentralkrankenhaus Koblenz rund um die Uhr die Analyse von Probenmaterial durch. Das Labor trägt somit maßgeblich zur Diagnostik, Differentialdiagnostik und Verlaufskontrolle von Erkrankungen ambulanter und stationärer Patientinnen und Patienten bei.
Beschreibung der Klinik
In unserem Labor werden unter Nutzung modernster labortechnischer Verfahren und Geräte jährlich circa 1,6 Millionen Untersuchungen aus einem breiten Spektrum von Untersuchungsgebieten durchgeführt, hierzu gehören untere anderem die Klinische Chemie, Hämatologie und Hämostaseologie, Immunhämatologie und Immunologie. Der Versand zu externen laboratoriumsmedizinischen Dienstleistern zur Komplettierung der Diagnostik wird ebenfalls zentral von unserem Labor aus gesteuert. Mit der immunhämatologischen Diagnostik als wichtige Kernkompetenz wird in Kombination mit dem eigenen Blutdepot zudem die zeitnahe Versorgung mit Blutprodukten sichergestellt, die für die traumatologische Notfallversorgung essentiell ist.
Abteilungsleiter
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Bundeswehr/Andreas Weidner
Oberstarzt Dr. med. Bernhard Raffel
Leistungen
Das Labor verfügt über folgende Analytik:
- Elektrolyte und Wasserhaushalt
- Proteine, Immunglobuline, Aminosäuren
- Substrate, Metabolite, Enzyme
- Kohlehydrat- und Lipidstoffwechsel
- Gerinnnungs-, Fibrinolyse- und Komplementsystem inkl. Spezialdiagnostik
- Tumormarker
- Hormone inkl. Metaboliten
- Spurenelemente, Vitamine
- Arzneimittelkonzentrationen, exogene Gifte, Drogen
- Bestimmung von Antikörpern gegen körpereigene und -fremde Antigene
- ausgewählte Genmutationen
- ausgewählte Infektionsdiagnostik
Zudem trägt die Abteilung für Laboratoriumsmedizin die Verantwortung für die gesamte POCPoint of Care-Diagnostik des Hauses und nimmt regelmäßig an der telemedizinischen Betreuung der Klinisch-Chemischen Einsatzlabore teil.
Leistungsspektrum
Aufgrund der großen Menge an Analysen sowie aus Gründen der Qualitätssicherung werden die Untersuchungen weitgehend von Analysenautomaten durchgeführt, die von einem Zentralsystem gesteuert werden und hohe Geschwindigkeit sowie Präzision garantieren.
Unter Nutzung modernster labortechnischer Verfahren und Geräte, physikalischer, chemischer, biochemischer und molekularbiologischer Methoden, aber auch mit Hilfe manueller und visueller Techniken untersuchen die Laborarbeitsbereiche körpereigene Flüssigkeiten (Blut und Liquor), Ausscheidungen (Urin und Stuhl), sonstige Substanzen (Punktate, Sekrete, Konkremente), Abstriche sowie Körperzellen.
Nach Neukonzeption, Umbau und Geräteaustauschprogrammen in den Jahren 2020 und 2021 betreibt das BundeswehrZentralkrankenhaus Koblenz nach externer Bewertung eines der modernsten und bestausgestatteten Krankenhauslabore in Deutschland im Eigenbetrieb und mit laborfachärztlicher Leitung. Anforderung und Befundübermittlung erfolgen - automatisiert und durch das Labor administriert - zwischen Krankenhaus- und Laborinformationssystemen. Im Sinne der Patientensicherheit werden alle Proben mit Strichcode-Etiketten versehen. Dieser Code wird erfasst und gemeinsam mit den einzelnen Messwerten von den Analysengeräten an die genannten Systeme übermittelt. So können Schreib- oder Übermittlungsfehler nahezu ausgeschlossen werden. Die Ergebnisse werden übersichtlich aufbereitet, technisch und medizinisch validiert und können über das hausinterne Netzwerk direkt in der elektronischen Patientenakte eingesehen oder als Laborbericht durch das Labor ausgedruckt werden.
Etwa zwei Drittel aller ärztlichen Diagnosen beruhen auf labormedizinischen Untersuchungen oder werden durch diese bestätigt. So trägt das Analysenportfolio des Labors maßgeblich zur Diagnostik, Differentialdiagnostik und Verlaufskontrolle von Erkrankungen bei. Diese müssen auch in Notfallsituationen zuverlässig zur Verfügung stehen.
In der Abteilung für Laboratoriumsmedizin werden folgende Parameter an 365 Tagen jeweils 24 Stunden angeboten:
- Elektrolyte, Wasserhaushalt und physikalische Eigenschaften von Körperflüssigkeiten
- Proteine, Immunglobuline, Aminosäuren
- Substrate, Metabolite und Enzyme
- Kohlehydrat- und Lipidstoffwechsel
- Gerinnnungs-, Fibrinolyse- und Komplementsystem
- Arzneimittelkonzentrationen, exogene Gifte und Drogen
- Antikörperbestimmungen gegen körperfremde Antigene
- Parameter ausgewählter Infektionsdiagnostik
Für differenziertere Fragestellungen und unter Beachtung der fachlichen Schwerpunkte der Kliniken passen wir unser Laborspektrum ständig an und bieten aktuell zusätzlich werktäglich folgende Analytik an:
- hämostaseologische Spezialdiagnostik
- Hormone und ihre Metaboliten
- Autoimmundiagnostik
- Tumormarker
- Spurenelemente und Vitamine
- Zielsubstanzen von Funktionstesten
- Parameter ausgewählter Genmutationen
Neben fachlichen Standards werden auch die wirtschaftlichen Aspekte in der medizinischen Versorgung der Patientinnen und Patienten beachtet. Obwohl nahezu 300 Parameter in domo angeboten werden, wird (soweit medizinische Fragestellungen eine Spezialdiagnostik erfordern oder Laborparameter hier nicht wirtschaftlich erbracht werden können) mit anderen qualifizierten zivilen und militärischen Laboratorien kooperiert.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die immunhämatologische Diagnostik zu Bluttransfusionen (Blutgruppenbestimmungen, Antikörperdiagnostik, Verträglichkeit von Spender- und Empfängerblut) und der Betrieb des innerklinischen Blutdepots (Versorgung des Krankenhauses mit Blutprodukten), welches integraler Bestandteil der Abteilung für Laboratoriumsmedizin ist und das größte Krankenhauspräsenzdepot im Gebiet Hunsrück-Eifel-Mittelrhein-Westerwald-Taunus darstellt. In diesem Arbeitsbereich werden jährlich über 8.000 Blutgruppenbestimmungen und ca. 15.000 Serumverträglichkeitsproben erbracht.
Die Abteilung für Laboratoriumsmedizin trägt die Verantwortung für die gesamte POCPoint of Care-Diagnostik des Hauses und führt unter Zuhilfenahme modernster Steuerungssoftware die Funktionskontrolle der angebunden POCTPoint of Care Testing-Geräte, die Überwachung der Qualitätskontrollen, die Freigabe der Untersuchungsergebnisse und die medizinische Validation von jährlich circa 0,5 Millionen zusätzlichen POCTPoint of Care Testing-Analysen durch. Die Befundübermittlung erfolgt auch hier strichcodegesteuert und automatisch.
Das Labor arbeitet streng nach den „Richtlinien der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen (RiliBÄK)“, den „Hämotherapierichtlinien“ der Bundesärztekammer und des Paul-Ehrlich-Instituts sowie den regulatorischen Vorgaben der DINDeutsches Institut für Normung ENEuropäische Norm ISOInternational Organization for Standardization 15189 „Medizinische Laboratorien - Anforderungen an die Qualität und Kompetenz“ und führt regelmäßig interne und externe Qualitätskontrollmaßnahmen durch.
Der Leiter der Abteilung für Laboratoriumsmedizin besitzt die Weiterbildungsbefugnis für 42 Monate im Fachgebiet Laboratoriumsmedizin, davon 6 Monate Infektionsserologie und 6 Monate Immunhämatologie.