Wirbelsäulenzentrum
Bundeswehrkrankenhaus Ulm
Im September 2020 wurden die Kliniken für Neurochirurgie sowie Unfallchirurgie und Orthopädie als „Wirbelsäulenzentrum der Maximalversorgung“ nach den Richtlinien der Deutschen Wirbelsäulen-gesellschaft (DWG) zertifiziert. Im Rahmen der Zertifizierung vertritt das Wirbelsäulenzentrum des Bundeswehrkrankenhauses Ulm vier besondere Behandlungs-Schwerpunkte: Verletzungen, Tumor-erkrankungen, entzündliche und metabolische Erkrankungen sowie degenerative Veränderungen der Wirbelsäule.
Klinischer Direktor
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Bundeswehr/Silicya Roth
Oberstarzt Prof. Dr. med. Uwe Mauer
Leistungen
Interdisziplinäre Vernetzung
Orthopädinnen und Orthopäden, Unfall- und Neurochirurginnen und -Neurochirurgen der DWG haben sich gemeinsam zum Ziel gesetzt, die Qualität der Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen zu erhöhen. Die fachlichen Zertifizierungen von Personen und Kliniken sind hierbei ein Weg zur Qualitätssteigerung. Innerhalb des Zentrums liegen bereits mehrere Master-Personen-Zertifizierungen für Operative und Konservative Wirbelsäulentherapie vor. Besonderen Wert legt die DWG auf interdisziplinäre Aspekte in Ausbildung, Forschung, Diagnostik und Therapie spinaler Erkrankungen. Nahezu alle im BWK Ulm verfügbaren medizinischen Fachgebiete (speziell die Radiologie, Anästhesie und Neurologie) haben Verbindungen zum Wirbelsäulenzentrum und versetzen dieses in die komfortable Lage, alles Notwendige an spinaler Diagnostik und Therapie „unter einem Dach“ anbieten zu können. Darüber hinaus sind zur Komplettierung des Wirbelsäulen-Spektrums gute Kooperationen zum Querschnitt-Zentrum des RKU sowie zur Klinik für Strahlentherapie der Universität Ulm aufgebaut worden.
Höchste Stufe der Zertifizierung
Ein Maximalversorgungszentrum stellt die höchste Stufe im Rahmen des dreistufigen Zertifizierungskonzeptes der DWG dar. An das Ausbildungsniveau der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie an die Verfügbarkeit von Material und Geräten zur Diagnostik und Therapie spinaler Erkrankungen werden höchste Ansprüche gestellt. Das moderne Management komplexer Wirbelsäulenbehandlungen umfasst neben erweiterten diagnostischen Möglichkeiten (u.a. PETPositronen-Emissionstomographie-CTComputertomographie und -MRTMagnetresonanztomographie sowie bildgesteuerte Biopsie) aber auch interdisziplinäre operative Strategien (je nach Wirbelsäulenabschnitt mit Einschluss von Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie sowie Urologie und HNO-Heilkunde).
Modernste technische Ausstattung
Zur technischen Grundausstattung unseres Zentrums gehören modernste OP-Mikroskope, intraoperative neurophysiologische Monitoring-Systeme und intraoperativer Ultraschall. Darüber hinaus werden intraoperative Bildgebungsverfahren (3D-Fluoroskopie und intraoperatives MRTMagnetresonanztomographie) sowie die OP- Mikroskopbasierte Tumorfluoreszenz und Gefäßangiographie sowie die spinale Navigation und Robotik regelmäßig angewendet. In der Summe werden somit an unserem wirbelsäulen-chirurgischen Hochleistungs-Zentrum alle spinalen Eingriffe von kraniozervikal bis lumbosakral über ventrale, laterale und dorsale Zugänge inkl. der dortigen Osteosynthese-Techniken beherrscht und regelmäßig durchgeführt.
Mindestens 600 Wirbelsäulen- Eingriffe
An DWG-Maximalversorgungszentren werden jährlich mindestens 600 Wirbelsäulen-Eingriffe mit einem erhöhten Schwierigkeitsniveau an der Wirbelsäule durchgeführt. Operationen höchster Komplexität werden bei uns auch mit dem Einsatz aufwendiger Techniken an 24 Stunden an 7 Tagen der Woche vorgenommen. Dabei reicht das Spektrum – je nach Erfordernis - von minimal-invasiven perkutanen und endoskopischen Verfahren bis hin zu langstreckigen mehrzeitigen Eingriffen. Es ist aber auch ein breites Spektrum an konservativen Wirbelsäulen-Therapien, wie bildgeführten Injektionstechniken sowie klassischer Krankengymnastik, Physio- und Ergotherapie, im Haus verfügbar. Zudem sind wir in aktive Forschungs- und Lehrtätigkeiten sowie fachliche Publikationen eingebunden.