Traumazentrum
Bundeswehrkrankenhaus Ulm
Rund vier Millionen Menschen erleiden in Deutschland jedes Jahr durch Unfälle im Verkehr, bei der Arbeit, im häuslichen Bereich oder in der Freizeit ernste Verletzungen (Trauma).
Das Traumazentrum am Bundeswehrkrankenhaus Ulm erfüllt alle geforderten Voraussetzungen zur Schwerverletztenversorgung. Die besondere Leistungsfähigkeit entsteht nicht durch die Leistung einer einzelnen Abteilung, sondern durch die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit in einem hochspezialisierten Team aus Ärzten, Pflegekräften und medizinisch-technischen Assistenten der verschiedenen Fachdisziplinen, die für die umfassende Behandlung schwerverletzter Patienten notwendig ist.
Bei der Behandlung von Arbeitsunfällen sind wir auch für Verletzungen des Verletzungsartenverzeichnis zugelassen, wie sie durch die Unfallversicherungsträger (Berufsgenossenschaften und Unfallkassen) definiert werden.
In Kooperation mit den Kliniken der Universität Ulm wird das Bundeswehrkrankenhaus Ulm im Rahmen des Traumanetzwerkes Baden-Württemberg als überregionales Traumazentrum geführt.
Versorgung rund um die Uhr
24 Stunden täglich stehen sowohl ärztliche Mitarbeiter als auch Pflege- und medizinisch-technisches Personal der Kliniken für Unfallchirurgie/Orthopädie und Handchirurgie, Abdominal-, Thorax- und Gefäßchirurgie, der Abteilungen für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Radiologie, Neuro- und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie sowie der Hals-Nasen-Ohren- und Augenheilkunde bereit, schwerverletzte Patientinnen und Patienten optimal zu behandeln. Darüber hinaus sind Vertreter aller weiterer Fachbereiche, die zur Behandlung von spezifischen Verletzungen notwendig sein können, jederzeit abrufbar. Das Trauma-Team wird über eine zentrale Rufanlage alarmiert, wenn ein Schwerverletzter angekündigt wird. Bei Eintreffen der Patientinnen und Patienten sind bereits alle benötigten Fachdisziplinen im speziell für diesen Fall vorgehaltenen Schockraum anwesend.
Leitung
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Bundeswehr/Silicya Roth
Oberstarzt Priv. Doz. Dr. med. Gerhard Achatz
Leistungsspektrum
- Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie
- Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin
- Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
- Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie und Neuroradiologie
- Klinik für Neurochirurgie
- Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
- Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
- Klinik für Augenheilkunde
Qualitätsmangement im Traumazentrum
Internes Qualitätsmanagement
Seit 1996 ist am Traumazentrum des Bundeswehrkrankenhaus Ulm ein Qualitäts-Management-Projekt, der sogenannte Traumazirkel etabliert. Kernpunkt sind die regelmäßig alle drei Monate stattfindenden Qualitätszirkel, an denen alle an der Schockraumversorgung beteiligten Fachdisziplinen mit leitenden Vertretern ärztlicher und nicht ärztlicher Berufsgruppen teilnehmen.
Der allgemeine organisatorische Ablauf sowie die detaillierte Abfolge diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen wurden in regelmäßigen Sitzungen unter Mitarbeit aller beteiligten Disziplinen für alle verbindlich festgelegt und werden kontinuierlich optimiert. Die definierte zeit- und dringlichkeitsabhängige Abfolge klinischer, röntgengestützter und computertomographischer Diagnostik in Verbindung mit den therapeutischen Maßnahmen erlaubt es, unabhängig von den beteiligten Einzelpersonen, einen insgesamt standardisierten, flüssigen und zügigen Behandlungsablauf zu gewährleisten.
Dabei werden sämtliche digital erfasste Verletzungs-, Behandlungs- und Ergebnisdaten des vergangenen Zeitintervalls standardisiert ausgewertet, vorgestellt und besprochen. Aufgrund dieser Erkenntnisse werden von den Teilnehmern verbesserte oder neuere Vorgehensweisen beschlossen und in der Folgezeit in Form der „Interdisziplinären Schockraum-Leitlinien des Bundeswehrkrankenhaus Ulm“ umgesetzt.
Externes Qualitätsmanagement
Zusätzlich nimmt das Bundeswehrkrankenhaus Ulm seit 1997 am Traumaregister der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie teil. Hier erfolgt eine deutschlandweite (freiwillige) Erfassung von schwerverletzten Traumapatienten. Dadurch ist es möglich, den Standard und die Qualität der Traumaversorung zu erfassen.
Bisher wurden über 30.000 Patienten aus deutschen Kliniken erfasst. Ein wichtiges Ergebnis dieser Arbeit für uns ist der Qualitätsvergleich mit anderen Traumazentren. So können wir wichtige Erkenntnisse für unsere Traumaversorgung ableiten und diese kontinuierlich verbessern.